Die Parktore zu den Dünen von Soussusvlei öffnen um 05:45 Uhr, das heißt früh aufstehen! Rund 60 Kilometer sind es bis zum Ziel. Nach wenigen Kilometer beginnt der Nebel. Ob sich das frühe Aufstehen lohnen wird? Rechts der Straße erblicke ich einen umherstreifenden Schabrakenschakal. Während ich ihn beobachte, springt vor mir ein Springbock auf die Straße, mit einer Vollbremsung verhindere ich einen Zusammenstoß.
Die letzten Kilometer sind nur noch mit einem Allradfahrzeug zu bewältigen. Ich reduziere den Luftdruck meiner Reifen um nicht im Sand stecken zu bleiben. Da ich schon mehrmals hier war, kenne ich die Gegend und finde den Weg hinauf auf eine Sanddüne direkt am Soussusvlei. Nach der Dünenbesteigung beginnt das Warten ob und wann sich der dichte Nebel verzieht. Nach 90 Minuten ist meine Geduld zu Ende, die Sonne will sich nicht zeigen und ich stapfe durch den Sand zurück. Ich mache es mir auf einer Bank gemütlich und schreibe an meinem Reisetagebuch.
Die Dünen von Soussusvlei sind bis zu 300 Meter hoch und zählen zu den höchsten Sanddünen der Welt. Es handelt sich hier um Sterndünen, dh. von einem Scheitelpunkt aus verlaufen die Dünenkämme nach allen Richtungen.
Ein paar Kilometer weiter befindet sich das Deadvlei, eine Ton-Pfanne mit vielen abgestorbenen Akazienbäumen. Als der Fluss Tsaucheb vor Jahrhunderten seinen Lauf änderte, vertrockneten die Bäume und verrotten aufgrund der Trockenheit sehr langsam. Die Akazien sollen bis zu 500 Jahre alt sein.
Die Sonne hat endlich die Wolken verdrängt und ich bleibe noch bis zum Sonnenuntergang in dieser faszinierenden Dünenwelt.