Am Straßenrand steht offener Jeep, der Gäste einer Lodge durch den Park fährt. Alle Fotokameras und Ferngläser sind nach links gerichtet. Die Gäste tuscheln aufgeregt. Ich sehe vorerst nichts, dann streckt ein Tier den Kopf aus dem langen Gras, ein zweiter und dann noch ein dritter Gepard sind zu sehen. Sie blicken gelangweilt und etwas provozierend über die Savannenlandschaft.
Geparden sind die schnellsten Landtiere und sprinten bis zu 110 km/h. Diese Tiere vereinen eine unglaubliche Kraft- und Körperbeherrschung. Plötzlich bewegt sich eines der Tiere und schleicht sich an. Nur woran? Es scheint etwas hinter meinem Auto erblickt zu haben. Ich sehe in weiter Ferne eine Impala-Antilope. In geduckter Haltung bewegt sich das Tier elegant auf das vermeintliche Opfer zu. Es wird spannend! Die Touristen im Jeep und ich halten gepannt den Atem an. Und was passiert? Nichts! Der Gepard bricht (aus welchen Gründen auch immer) den Angriff ab und kehrt zu den beiden anderen zurück, die sich immer noch im Gras räkeln. Noch eine Weile kann ich die seltenen Geparden beobachten, bis sie schließlich aufstehen und gemächlich und anmutig (und nicht in schnellem Jagdtempo) in der namibischen Graslandschaft verschwinden.