Um 7 Uhr früh stehe ich am Schalter und löse mir ein Ticket für die Überfahrt mit der Fähre nach Santo Antão. Saharasand fliegt durch die Luft. Die Luft ist diesig und staubig. Die Sonne hat Mühe diese Mauer aus Sand zu durchbrechen.
Achtzig Minuten später laufe ich im Hafen von Porto Novo auf der nördlichsten Insel von Kap Verde, auf Santo Antão ein. Mit einem Aluguer (einem Sammeltaxi) fahre ich mit anderen Reisenden in gemütlichem Tempo die Uferstraße bis an den nördlichsten Punkt der Insel. Der erste Eindruck ist grandios. Berge ragen steil aus dem Meer, rechts sehe ich die Wellen des Atlantiks am Ufer brechen, links blicke ich hinauf zu hohen Berggipfeln.
In Ponta do Sol spaziere ich eine Runde durch den Ort und plane die nächsten Tage. Der Ort scheint gerade aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen. Immer mehr Touristen kommen hierher, immer mehr Pensionen machen auf, und immer mehr Restaurants eröffnen.
Wandern zählt zwar nicht zu meinen großen Hobbies, aber ich habe die Bergschuhe mit im Gepäck, denn Santo Antão will erwandert werden. Zwei Touren stehen auf meinem Plan. Ich versorge genügend Trinkwasser im Ort.