Die AIDAaura steuert präzise durch die schmale Meeresbucht. Links und rechts ist das Ufer von Menorca zum Greifen nahe. Mit größeren Kreuzfahrtschiffen ist die Einfahrt nicht möglich. Ein kleineres Schiff bietet so seine Vorteile. Wir sind das einzige Kreuzfahrtschiff im Hafen von Mahón und die Menschen winken uns bei der Einfahrt vom Ufer aus zu.
Vom Deck aus entdecke ich meine Autovermietung, wo ich mir schon im Vorfeld der Reise ein Mietauto für den heutigen Tag reserviert habe. Genaue Ziele auf Menorca habe ich nicht geplant, ich habe darauf vergessen. Eine Verbindungsstraße führt von Ost nach West und nach rund 50 Minuten bin ich in der Stadt Ciutadella.
Feine Boutiquen warten auf Käufer und nette Straßencafés verlocken zu einer Rast. Die Häuser in den engen Gassen der Innenstadt sind allesamt gepflegt, Ciutadella ist ein echtes Schmuckstück.
Nach einem Abstecher an die Nordküste genieße ich in einem Strandrestaurant am Strand von Punta Prima einen Oktopus nach galizischer Art .
Alcalfar ist eine wunderschöne Bucht mit glasklarem Wasser. Zum Baden ist es noch zu kalt. Ich spaziere entlang der naturbelassenen Südseite. Blumen säumen den Weg, der Frühling ist die schönste Reisezeit für Menorca. Es ist viel ruhiger als auf der Nachbarinsel Mallorca. In Gedanken plane ich einen Menorca-Urlaub.
Mein Mietauto gebe ich nach dem Ausflug retour und steige müde über viele Stufen hoch ins Zentrum von Mahón. Die Altstadt ist verkehrsfrei und so schlendere ich durch die schmalen Gassen der Stadt.
Von einigen Aussichtspunkten aus habe ich einen schöne Blick über die Bucht und die AIDAaura, die heute das Stadtbild prägt.
Es ist mein letzter Abend auf der AIDAaura und ich gehe nochmals auf das offene Deck 10. Irgendwie habe ich die letzte Woche übersehen, dass ich auf einem Clubschiff bin. Müde von den ereignisreichen Tagen und geschwächt von einer Erkältung habe ich die meiste Zeit nach dem Abendessen auf meiner Kabine verbracht. Dabei ist am Abend „remmidemmi“ an Board und an Deck.
Nach einem Wiener Walzer tanzen die Gäste zum deutschen Schlager „Was ist das für ein geiles Leben“. Ein alleinreisender Herr um die 70 steht ein Deck höher und fotografiert die Party, er wippt im Takt. Ein älteres Ehepaar ebenfalls um die 70 sitzt mit müden und geschlossenen Augen auf der Zweier-Schaukelbank vor der Hemingway Lounge. Eine jüngere Dame um die 30 trägt am Abschiedsabend ein schwarzes Cocktailkleid. Andere wiederum sind mit Jeans und Kapuzenjacke unterwegs (ich zum Beispiel).
Die Atmosphäre ist ungezwungen. Jede(r) genießt seinen letzten Abend auf seine eigene Art und Weise.
Die Reise wurde von AIDA Cruises unterstützt. Vielen Dank.