Die braune Wiese riecht nach Kräutern und vertrocknetem Gras. Ich sitze auf dem stacheligen Boden. Aus allen Richtungen höre ich das Zupfen von Gras, ansonsten ist es ruhig. Kein zwei Meter von mir entfernt knabbert ein junger Blutbrustpavian an einem Halm. Er lehnt dabei bequem am dicken Fell seiner Mutter und beobachtet mich misstrauisch.
Die Pavianmutter steht auf und wirft dabei mit dem Schwanz das Junge um. Es steht erschreckt auf, umklammert im nächsten Augenblick den Schwanz der Mama. Geschickt dreht die Mutter ihren Schwanz um die eigen Achse und hebt dabei ihr Kleines auf den Rücken, beide ziehen weiter.
Auch die anderen Tiere ziehen an mir vorbei. Ich schätze rund 150 Bärenbrustpaviane grasen um mich herum. Ich höre ein eigenartiges, fremdklingendes Kreischen und Quitschen, zwei Jungtiere streiten. Sofort läuft das gewaltige Familienoberhaupt hin und schlichtet den Streit. Seine Mähne erinnert an die eines Löwen. Stolz schreitet er zwischen seine Frauen und Kindern herum.
Von mir nimmt das männliche Oberhaupt so gut wie keine Notiz. Stolz geht er wenige Meter an mir vorbei. Er weiß, das er der Chef ist. Neben dem Fressen ist die Hauptbeschäftigung der Paviane die gegenseitige Fellpflege. Akribisch genau wird das Fell nach Zecken und andere Ungeziefer durchsucht.
Die große Herde ist inzwischen weitergezogen. Ich mache mich ebenfalls auf den Weg, umkreise die Tiere und setze mich in Marschrichtung wieder ins Gras, sodass die große Gruppe direkt auf mich zukommt. Ein paar Minuten später bin ich wieder von den Tieren eingekreist. Sie vertrauen mir und blicken mir direkt in die Augen, nur die Kleinen bleiben weiterhin misstrauisch.