Das helle Morgenlicht scheint heute bereits durch meine Dachluke. Mein Rücken schmerzt wieder einmal von der Nacht auf der Nichtmatratze. Wenigstens ist der starke Wind vorbei. In der Nacht habe ich lange überlegt ab welcher Windgeschwindigkeit so ein Wohnmobil umfällt. Hier wäre es doppelt blöd. Nicht weit vom Parkplatz gehen die Klippen steil abwärts in die kalte Nordsee.
Meine subjektive Wahrnehmung war sicher stärker als die tatsächliche Windstärke. Gut, jetzt ist alles vorbei, ich steige aus dem Fahrzeug. Die Morgensonne zeigt ihr freundlichstes Gesicht. Der starke Wind bläst mir um die Ohren, mache mich trotzdem zu Fuß auf den Weg zu den Stacks of Duncansby.
In der engen tiefen Schlucht linkerhand nisten ein paar Möwen. Die brütenden Weibchen haben Hunger. Die Männchen segeln mit der Beute zu deren Liebsten und reichen die Beute von Schnabel zu Schnabel.
Ich sehe nun schon aus der Ferne die alleinstehenden Felsnadeln aus dem Meer emporragen. Ich denke an die 12 Aposteln auf der Great Ocean Road in Australien. Dort war ich auch noch nicht, ja nicht einmal ein Puzzle hatte ich davon. Ein Bild davon sollte aber jeder Reiseinteressierte bei dem Namen vor Augen haben.
Ein paar Möwen kreisen am Himmel, ein paar fette Schafe grasen hinter mir, ansonsten bin ich ganz alleine. Ich lausche den Geräuschen in meiner Umgebung. Das ferne Rauschen der Wellen wird nur durch den Klang des Windes überdeckt. Ich drehe mich um, zwei Regenbogen wünschen mir einen guten Morgen. Dieser Tag kann kein schlechter werden.