Endlich geht die Nacht dem Ende zu. Mein Dachzelt inklusive mir wurde die gesamte Nacht vom starkem Wind durchgerüttelt. An einen ruhigen Schlaf war nicht zu denken. Um etwas 2 Uhr nachts ging auch noch die Alarmanlage meines Mietwagens los. Der Morgen ist ziemlich kühl, mein Thermometer zeigt gerade einmal 6°C. Ruckzuck habe ich mein Zelt zusammengefaltet und bin schon auf dem Weg in den Norden zum Etoscha Nationalpark.
Unterwegs halte ich beim Hoba-Meteorit, dem größten derzeit bekannten Eisenmetorit der Welt. 1920 wurde das Gestein zufällig entdeckt. Der Meteorit besteht aus rund 82% aus Eisen und hat ein Gewicht von rund 50 Tonnen. Eigentlich hätte solch ein Himmelkörper beim Aufschlag auf die Erde einen riesigen Krater schlagen müssen, warum dies hier nicht der Fall war, konnte bis heute wissenschaftlich nicht geklärt werden.
Die Trockenzeit hat begonnen, die Wildtiere im Etoscha Nationalpark suchen zum Trinken bestimmte Wasserstellen auf. Beim ersten Wasserloch stehen bereits viele Fahrzeuge, ein sicheres Zeichen, dass es hier etwas spannendes zu sehen gibt. Schwarznasen-Impalas, Zebras, Springböcke, Giraffen, Schakale und jede Menge Perlhühner sind in Sichtweite der Wasserstelle. Die Tieren wirken nervös.
Jetzt erst entdecke ich zwei Löwen, die gut getarnt und strategisch günstig um das Wasserloch liegen. Nein, nicht zwei, sondern insgesamt acht Löwen sind in der Nähe! Die Raubkatzen wissen, dass die Tiere irgendwann zum Wasser müssen, da sie ansonsten verdursten. Der König der Tiere weiß um seine Macht.