Taxi fahren in Mumbai ist unkompliziert und einfach. Jedes zweite Auto ist ein gelb-schwarzes Taxi. Fahrzeuge gibt es quasi überall. Der Taxometer wird immer eingeschalten, Feilschen um den Fahrpreis ist somit nicht notwendig. Als schwierig erweist sich nur die Verständigung über das Fahrziel, aber irgendwie kommt man doch zum Ziel.
Am südwestlichsten Zipfel von Mumbai besuche ich Banganga Tank, eine Oase in der quirligen Millionenstadt. Im Gegensatz zu den ersten Stunden, die ich Mumbai in der Nähe meines Hotels verbracht habe, geht es hier sehr gemütlich zu.
Um das Wasserbecken Banganga Tank liegen mehrere kleine hinduistische Tempel. Ich schlendere durch die kleine Gassen. Touristen scheinen sich hierher nicht zu verirren. Die Menschen winken freundlich zu oder ignorieren mich ganz einfach, wie das halt in einer Großstadt so ist.
Die hohen Temperaturen haben mich heute ziemlich geschafft. Den späten Nachmittag verbringe ich am Chowpatty Beach. Ich setze mich in den Sand und beobachte die Menschen. Hier trifft sich die wohlhabende Oberschicht zum Sonnenuntergang. Fliegende Händler verkaufen Wasser und Chai, ein Gemisch aus Schwarztee, Milch, Zucker und Gewürzen.
Strandmatten werden mir angeboten, nicht zum Kaufen, sondern zum Mieten. Ich bleibe lieber im Sand sitzen. Ich erinnere mich an einen Engländer, den ich vor rund 15 Jahren beim Tauchen kennengelernt habe. Er lebte damals in Mumbai und erzählte mir die ganz Zeit nur darüber wie schmutzig es in der Stadt ist. Ich habe noch seine Worte in den Ohren „in Mumbai it`s not just dirty, it is really really dirty”.
2008 war ich dann das erste Mal in Indien. In Delhi und Rajasthan lernte ich die Müllmassen kennen. Heute sitze ich hier am sauberen Strand, überall sind Mülleimer aufgestellt. In der Stadt habe ich keinen Abfall auf den Straßen gesehen. Mumbai hat mit seiner Kampagne für eine saubere Stadt den Kampf gegen den Müll gewonnen.
Die Sonne nähert sich dem Horizont und überall wird posiert und fotografiert. Am Abend genieße ich ein köstliches Thali im vegetarischem Restaurant Semrat. Vorsicht bei den scharfen Saucen!