Nach einer langen Anreise über Dubai und Jakarta bin ich erst seit etwa zwei Stunden in der größten Stadt auf der Insel Sulawesi. Mein Hotel in Makassar liegt direkt am Meer, ich genieße gleich mein erstes indonesisches Bier auf der Terrasse.
In der Nähe des Hotels besuche ich das Fort Rotterdam. Rotterdam deshalb, da die Niederländer diese Festung im 17. Jahrhundert eroberten. Plötzlich beginnt es zu schütten. Ich setze mich unter die Arkaden und beobachte die zahlreichen Frösche, die durch das Fort hüpfen. Schnecken ziehen ihre Bahnen. Jetzt haben sie das Kommando übernommen.
Viele Jugendliche bitten mich um ein Foto, ich bin noch etwas verunsichert, was die Intention der Jugendlichen ist. „Hello Mister, can we take a photo?“. Je öfter ich gefragt werde, ob sie sich mit mir fotografieren lassen dürfen, umso mehr verstehe ich, dass die Jugendlichen tatsächlich eine Freude haben, wenn sie gemeinsam mit einer Langnase auf einem Fotos abgebildet sind. Nach wenigen Stunden auf der Insel bin ich wahrscheinlich schon ein Star auf sämtlichen Social Media Kanälen der indonesischen Studenten.
Am Abend setze ich mich aus Bequemlichkeit und weil es stark regnet in das Hotelrestaurant. Ein typischer Alleinunterhalter mit Glitzerjacke bringt gerade sein Keyboard in Position. Die Chicken Satay schmecken langweilig und das Bier ist extrem überteuert. Als sich dann noch über mir der Deckenventilator zu drehen beginnt und ich mir schon ausmale, dass ich morgen ein Halstuch aufgrund der Verkühlung tragen muss, verlange ich die Rechnung.
Der Regen hat aufgehört und ich spaziere hungrig durch die Strassen von Makassar. Aus den Garküchen duftet es fantastisch und hier am Hafen sollte es frischen Fisch geben. Die Speisekarte kann ich nicht entziffern, aber die geschäftstüchtige Chefin weist mich in die Küche und zeigt mir frische Fische, die auf Eisblöcken gelagert werden. 20 Minuten später genieße ich feinsten Fisch mit selbstgemachten Goreng und Reis. Besteck gibt es keines, ich schaue neugierig zu den anderen Gästen, ok ich verstehe, hier isst man mit den Fingern.