Vom Kajakfahren am gestrigen Tag war ich so begeistert, dass ich heute an einer Bootstour zum Mangrovenwald teilnehme. Zuerst fahren wir mit dem Motorboot zum Rio Esquinas. Hier mischt sich das Fluss- mit dem Meerwasser, und hier ist die Heimat der Mangrovenbäume. Vom Boot aus beobachte ich Reiher, Adler, Pelikane, Ibisse und viele andere Vögel.
Am Flussufer wärmen sich Krokodile in der Sonne. Sie sind sehr scheu und verschwinden vor unserem Boot im Wasser. Unfälle zwischen Menschen und Krokodilen gibt es hier nicht, das behauptet zumindest mein Guide José.
Wir sind sehr früh gestartet, denn wir müssen bei beginnender Flut den Flusslauf hinauffahren. Frühstück gibt es an Board. Die frische Luft und die Erlebnisse machen hungrig und das Fladenbrot gefüllt mit Eierspeise schmeckt köstlich. Wir wechseln auf die Kajaks und ich lasse mich mit der Flussströmung wieder in Richtung Meer treiben. Das macht Spaß, ohne viel paddeln zu müssen, treibe ich dem Ufer entlang.
Nach einer Weile biegen wir links ab. Ich folge José in den Mangrovenwald. Ich tauche in eine komplett andere Welt ein. Die Bäume stehen mit weit gespreizten Wurzeln im Wasser. Kleine Krabben laufen auf den Gehölz herum. Langsam gleite ich mit meinem Kajak zwischen den Bäumen hindurch. Es ist still, vollkommen still. Ich höre auch keine Vögel, nur das Geräusch der Paddel. „Pura vida“, sagt José, „pura vida“ antworte ich.