Über eine Serpentinenstraße geht es rund 30 Minuten hinunter zum Blauen Nil. Die neue Asphaltstraße ist erst wenige Jahre alt, die vielen Lastkraftwagen hinterließen aber bereits viele tiefe Spurrinnen. Der Nil ist an dieser Stelle ein sehr schmaler Fluss, fotografieren ist auf der Brücke verboten. Das Militär wacht über das Fotografierverbot und so lasse ich es bleiben.
Dafür überrascht mich eine große Gruppe von Pavianen, die inks und rechts am Straßenrand sitzen. Sie beobachten den Verkehr und lassen sich gerne fotografieren.
Teff ist eine alte äthiopische Getreidesorte. Links und rechts der Straße erstrecken sich riesige Anbauflächen. Die Ernte ist gerade voll im Gange. Ochsen werden im Kreis über einen Haufen geschnittenes Teffgetreide getrieben. Die feinen Teffkörnchen lösen sich so aus den Ähren.
In der Stadt Debre Markos mache ich einen Stadtspaziergang. Schuhputzer bietet ihre Dienste an. Die Geschäfte entlang der Straße sind meist Friseure, Bars mit Plastikhockern oder kleine Läden, die über den Tresen Haarshampoo oder Wasser anbieten. Die Auswahl ist nicht wirklich groß.
Menschen mit weißer Hauptfarbe scheinen sich auf den Straßen selten zu verirren. Alle Augen richten sich auf mich. Menschen drehen sich nach mir um und schauen mich an. Ich fühle mich beobachtet. Ein kleiner Bub streckt mir die Hand entgegen und begrüßt mich herzlich mit dem äthiopischen Gruß „Salam“.