Wie ein nasser Sack falle ich auf die blauen, vier Zentimeter dicken Liegematten im großen Aufenthaltszelt. Knapp fünf Stunden Wüstenwanderung in Marokko liegen hinter mir.
Sand in den Augen, in den Ohren, zwischen den Zähnen und Zehen. Sand vor allem auch im Zoom meiner Kompaktkamera. Der Sensor ist noch ziemlich sauber, nur ein paar kleine Flecken sind auf den Fotos zu sehen. Beim Zoomen knirscht es ordentlich und ab dem Dreifachzoom bleibt das Objektiv stecken. Hauptsache die Kamera lebt überhaupt noch.
Während die Wanderprofis die Schlafzelte wie fleißige Ameisen aufbauen, habe ich nur mehr die Kraft, meine Augen zu schließen. Ich zähle die Sandkörner auf meinem Augapfel und bevor ich kurz wegschlummere, schießen mir die Bilder vom heutigen Tag durch den Kopf.
Ich träume von den Sternschnuppen der letzten Nacht. Bevor der volle Mond die Nacht erhellte, überzog ein Sternenteppich die Himmelskuppel. Begeistert von der nächtlichen Kulisse hatte ich keine Wünsche parat. Ich überlegte mir einen Wunsch bis zur nächsten Schnuppe, das Leuchten der Abermillionen Sterne war aber so eindrucksvoll, dass ich beim nächsten Himmelsblitz wieder ohne Wunsch im Sand stand.