Ich sitze in einem der Dachgarten-Restaurants und habe einen traumhaften Blick auf den Durbar Square in der ehemaligen Königsstadt Patan. Die Stadt schließt heute nahtlos an Kathmandu an, ist ruhiger und viel entspannter.
Für den Besuch des historischen Kernes der Stadt zahlt man als Tourist umgerechnet rund 2 Euro. Meine Reiseliteratur gibt Tipps, wie man auf kleinen Seitengassen auch ohne Bezahlung in das Zentrum gelangt. Solche Spartipps finde ich in seriösen Reiseführern höchst unangebracht. Ein Besuch dieser alten Stätte in einem Entwicklungsland (Nepal zählt zu den ärmsten Ländern Asiens) sollte einem Europäer, der um die halbe Welt fliegt um nach Nepal zu gelangen, dieses Eintrittsgeld wert sein. Zumal die Gelder für die Erhaltung der alten Gebäude verwendet werden.
Neben der vielen hinduistischen Stätten befinden sich hier der alte Königspalast und das neu renovierte Patan-Museum, welches interessante Einblicke in die Kultur und Religion der nepalesischen Bevölkerung gibt. Besonders sehenswert in Patan sind auch der „Golden Temple“ und der „Northern Stupa“, das nördliche Ende der Altstadt.
Beim Spaziergang durch die Gassen von Patan komme ich auf einen Marktplatz. Touristen verlaufen sich hierher wohl selten. Die zum Teil verstohlenen Blicke der Verkäufer und Kunden geben mir fast das Gefühl, dass sie das erste Mal einen Nichtnepalesen sehen.