Anreise in den Chitwan Nationalpark: 30 Minuten mit dem Taxi zum Flughafen, 25 Minuten Flug mit der Buddha Air, 45 Minuten mit einem kleinen Taxi, 15 Minuten mit einem Jeep durch Reisfelder, 30 Sekunden mit einem Kanu über den Fluss, 10 Minuten mit einem weiteren Jeep. Endlich angekommen im Chitwan Nationalpark!
Die nächsten drei Nächte verbringe ich in der Chitwan Jungle Lodge. Für alle Gäste gibt es eine genaue Programmplanung während des gesamten Aufenthalts. Ich starte mit einer Kanufahrt, die durch die schöne Landschaft im Süden Nepals führt. Es geht über ein paar Stromschnellen und meine Hose ist schon durch und durch nass. Gut, dass ich meinen Reisepass und die Geldbörse in der Lodge gelassen habe.
Die Kanufahrt geht rund 20 Minuten flussabwärts. Da es im Park nur wenige Strassen gibt, muss der Weg zurück zur Lodge gegangen werden. Aus der Bootsfahrt wird ein „Jungle Walk“ durch hohes Gras und ein Stück Wald in Richtung Lodge. Es begegnen uns von Parkaufsehern berittene Elefanten, die den Chitwan Nationalpark durchstreifen. 1962 wurde dieses Gebiet zum Schutzgebiet für Nashörner erklärt. Neben 400 Panzernashörnern leben angeblich noch rund 100 Tiger, 50 wilde Elefanten und weitere 56 Arten von Säugetieren, wie Lippbären, Rotwild und Leoparden in diesem Reservat.
Der Nationalpark ist weiters ein bedeutendes Vogelschutzgebiet und Heimat von über 150 Schmetterlingsarten in mitunter beachtlichen Größen. Bei meiner abendlichen Dusche entdecke ich noch eine Tierart. Eine riesige Spinne mit 12-15 cm Spannweite bewohnt mein Badezimmer. Die Fenster und Türen im Bad sind gut abgedichtet, mein Mitbewohner wird wohl heute Nacht nicht entkommen können. Ich versichere mich nochmals, dass die Badezimmertür geschlossen ist. Eine Riesenspinne im Bad ist besser als eine im Bett, denke ich mir. Die nächtlichen Geräusche des Dschungels wiegen mich in den Schlaf.