Cidade Velha, „die alte Stadt“ heißt sie heute. Im 15. Jhdt gründeten die Portugiesen im Süden der Insel Santiago die erste von Europäern erbaute Stadt südlich der Sahara, mit dem Namen Ribeira Grande. Das war der Startschuss zur Besiedelung der unbewohnten Inseln der Kap Verden. Ein Taxi bringt mich zum beim Forte Real Sao Filipe, wo ich meinen Rundgang starte. Das Forte Real Sao Filipe ist eine Festung, die auf einem Hügel rund 100 Meter über der Stadt errichtet wurde. Die Anlage sollte vor Angriffen der Piraten schützen. 1712 wurde jedoch die Festung samt Stadt von Freibeutern eingenommen und völlig zerstört. Erst 1960 wurde die Befestigungsanlage wieder aufgebaut.
Über eine steile Treppe gelange ich hinunter zum Meer. An dieser Stelle stand einst eine große Kathedrale. Vor über 400 Jahren wurden extra aus Portugal Kalksteine für die Portal- und Fenstereinfassungen herangeschafft.
Die Sonne und der starke Wind machen müde, hungrig und durstig. Direkt am Meer finde ich ein stimmiges Lokal, setze die Füße in den Sand, genieße frischen Fisch und beobachte die Fischer bei ihrer Arbeit.
Mitten am Dorfplatz steht der alte, aus weißem Marmor von den Portugiesen errichtete, Pranger. Hier wurden aufsässige Sklaven und Kriminelle ausgepeitscht. Auch wurden hier Sklaven zum Verkauf angeboten. Um den Dorfplatz stehen hübsch renovierte Häuser und ein paar Restaurants.
Ich spaziere weiter durch die älteste Straße von Ribeira Grande, die Rue Banana. Die Steinhäuser wurden erst kürzlich mithilfe der UNESCO renoviert und erinnern an die älteste Siedlung auf Kap Verde.
Ich kämpfe mich zum Abschluss noch gegen den Wind hoch zum alten Franziskanerkloster Convento Santo Francisco. Die ersten Mönchen kamen schon 1465 nach Ribiera Grande um die afrikanischen Sklaven zu christianisieren. Vor wenigen Jahren wurden auch hier die alten Mauern wieder renoviert oder gänzlich neu errichtet. Von hier hat einen wunderschönen Ausblick auf das Meer.