Reisedoktor

Reisedoktor

Franz Roitner

Costa Rica: Mistico Arenal Hanging Bridges Park

Die Region um den Arenal Stausee ist DER touristische Hotspot in Costa Rica. Bei der Ankunft im Ort La Fortuna bemerke ich die vielen Restaurants, die auf Besucher und Touristen ausgerichtet sind. Unzählige Tafeln weisen auf unzählige Hotels in der Region hin. Was ist so besonders an diesem Ort? Zwei Tage habe ich Zeit das herauszufinden.

Der Mistico Arenal Hanging Bridges Park hat wohl das größte Schild am Straßenrand, und der Park wird heute mein erstes Besuchsziel sein. Ich spaziere auf einem rund drei Kilometer langen Rundweg durch den Regenwald. Sonne und tropischer Regen wechseln sich im 10 Minuten Takt ab.

Mistico Arenal Hanging Bridge Park La Fortuna Wanderung

Die Höhepunkte des gemütlichen Spazierweges sind sechs Hängebrücken. Die höchste Brücke ist 60 Meter hoch, die längste 92 Meter lang. Es sind nicht viele Besucher hier, so warte ich immer ab, bis ich die Brücke ganz für mich alleine habe. So kann ich die Überquerung genießen, in Ruhe fotografieren und nach Vögeln Ausschau halten.

Die Hängebrücken machen Spaß. Es schwankt zwar zum Teil enorm, aber ich fühle mich recht sicher hier oben. Bei der Vogelpirsch bin ich weniger erfolgreich, auch sonst entdecke ich nicht viele Tiere, sogar Ameisen scheinen selten zu sein.

Hängebrücke Costa Rica

Ein kleiner Abstecher führt zu einem Wasserfall. Obwohl, Wasser kommt eigentlich schon genug von oben. Genau in dem Moment, wo ich beim Wasserfall ankomme kommt die Sonne raus und zeigt die Umgebung von der schönsten Seite.

Wasserfall Costa Rica

Am Ende des Rundweges verabschiedet mich eine Gruppe von Brüllaffen. Ein Muttertier ist mit ihrem Jungen unterwegs. Wie alt das Baby wohl ist? Der Chef der Gruppe zeigt sich natürlich auch sehr präsent und beobachtet die fotografierenden Touristen ganz genau.

Brüllaffe Costa Rica

Am Parkplatz angekommen zeigt sich mir die nächste Attraktion um den Arenal-Stausee, der Vulkan Arenal. Im Jahr 1968 gab es hier eine gewaltige Eruption und der Vulkan blieb bis 2011 sehr aktiv. Momentan verhält er sich ruhig.

Regenwald Wanderung Vulkan Arenal Costa Rica

Costa Rica: Von der Kakaopflanze zur Schokolade

Ich schwanke. Nicht das ich getrunken hätte, ich gehe weiter und schwanke wieder. Unter mir donnert der Fluss Sarapiqui. Über 262 Meter ist diese Hängebrücke lang und sie ist nicht jedermanns Sache. Gleich zu Beginn entscheidet sich ein Besucher kehrt zu machen und auf die Kakaotour zu verzichten. Ich leide zwar unter Höhenangst, komme aber sehr gut zurecht, da gibt es schlimmeres. Ich habe sogar Spaß daran schwankend ans andere Ufer zu gelangen.

Costa Rica Hängebrücke Kakaofrucht

Guide Steven erklärt mir in einer ausführlichen und sehr eindrucksvollen Präsentation, wie aus einer Kakaopflanze Schokolade gewonnen wird. Ich verkoste, das heißt ich lutsche an einer frischen Kakaobohne. Schmeckt ein wenig nach Litschi. Besser mundet dann schon die getrocknete und kurz angeröstete Kakaobohne. Mit meinen Fingernägeln ziehe ich die Schale vom Kern und mmmhhhh, einfach köstlich, reiner Schokoladengeschmack. Zum Kosten bekomme ich dann noch gemahlene Kakaobohnen. Danach wird das Pulver in heißes Wasser gerührt. Den Kakao kann ich mit Muskat, Chilli, Maismehl, Vanille oder Pfeffer verfeinern.

Kakaobohnen

Neben dem Prozess von der frischen Kakaofrucht bis zur fertigen Schokolade erklärt Steven allerlei Wissenswertes um die Geschichte des Kakaos. Am Ende verkoste ich frisch geschmolzene Schokolade und selbstgemachte Pralinen. Aus der dreistündigen Tour wird ein vierstündiger kurzweiliger und sehr lehrreicher Ausflug. Ein kleines Säcken mit 15 gerösteten Kakaobohnen bekomme ich als Souvenir geschenkt, und da Kakaobohnen früher ein Zahlungsmittel waren, könnte ich die Bohnen gegen Postkarten eintauschen. Da wäre ich schön blöd, die lecker Schokobohnen behalte ich natürlich als Reiseproviant.

Kakaotour Schokolade Costa Rica