Reisedoktor

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Franz Roitner

Usbekistan: Stadtrundfahrt in der Hauptstadt Tashkent

Das Telefon am Nachtkästchen reißt mich aus dem Schlaf. Es ist stockdunkel, ich höre nur den Lärm von vorbeifahrenden Autos, der in mein Hotelzimmer dringt. „Hello?“ fauche ich schlaftrunken in den Hörer. „Wake up call“ erwidert der Rezeptionist. Ich blicke auf meine Armbanduhr, es ist 4 Uhr früh.

Um 9 Uhr werde ich von meinem Guide abgeholt. Entweder handelt es sich um ein Missverständnis oder der Nachtdienst im Hotel ist übermotiviert. Ich lege mich wieder ins Bett, an Schlaf ist nicht mehr zu denken.

Tashkent Altstadt

Was erwartet mich in Usbekistan? Meine Gedanken kreisen um das beim Reiseveranstalter Reisefieber Reisen gebuchte Programm. Die Rundreise bringt mich von West nach Ost, es wird ein Streifzug durch das ganze Land. Angelangt in der Stadt Samarkand falle ich wieder in den Schlaf. Um 8 Uhr läutet erneut das Telefon. Mein Reiseleiter ist schon da.

Ich stehe in der Altstadt von Tashkent und sehe das erste landestypische Tor am Eingang zu einer Moschee. Die feinen Fliesenornamente spiegeln sich in der Morgensonne.

Tashkent Medrese Kuppel Usbekistan

Es heißt Schuhe ausziehen und dann stehe ich alleine in der riesigen Gebetshalle. Die Kleidervorschriften in Usbekistan sind nicht allzu streng, Frauen haben ohne Kopftuch Zutritt. Überhaupt wird der Islam im gesamten Land nicht streng gelebt, erzählt mir mein Guide Alisher. Die Menschen essen Schweinefleisch, trinken Alkohol und nur wenige halten die Gebetszeiten ein.

Moschee in Tashkent Moschee Kuppel

Beim Eingang zur U-Bahn werden die Taschen kontrolliert. Nicht so streng wie am Flughafen, aber die Tasche muss man eigentlich geöffnet vorzeigen. Als Tourist werde ich vom Polizisten mit einem Lächeln durchgewunken. Umgekehrt wird man als Usbeke in Europa sicher besonders streng kontrolliert.

Großer Markt Tashkent Tashkent Markt

Am großen Markt versucht mir niemand irgendetwas aufzudrängen oder zu verkaufen. Freundliche Gesichter heißen mich willkommen. Unzählige Stände bieten Schwein-, Rind- oder Lammfleisch an. Selten habe ich so einen sauberen und geruchsarmen Fleischmarkt erlebt. Obst, Gemüse und Gewürze liegen für das Auge aufbereitet zum Kauf bereit.

Markt in Usbekistan Markthalle in Tashkent

Die frisch gegrillten Fleischspieße und die Reisspeisen riechen appetitlich. Leider habe ich noch keinen Hunger.

Schaschlik in Usbekistan Usbekistan Marktfrau

Mit dem Hop-on Hop-off in Stockholm unterwegs

Nach Helsinki, St. Petersburg und Tallinn habe ich heute auf meiner Kreuzfahrt einen Tag Zeit in der Stadt Stockholm. Ich gehe von Bord und ab dem Hafen fährt ein Hop-on Hop-off Bus durch Stockholm. Ich kaufe mir ein Tagesticket, welches auch für einige Bootsverbindungen gültig ist.

Stockholm Hafen Stockholm am Wasser

Erster Stopp ist das historische Zentrum von Stockholm, auf der Insel Gamla Stan. Die Stadt liegt noch im Morgenschlaf. Geschäfte sperren frühestens um 10 Uhr auf. Da ich nicht zum Shoppen hier bin, stört mich das nicht, ganz im Gegenteil. Ich finde es immer schön zu beobachten, wenn eine Stadt erwacht.

Stadsholmen Häuser in Stockholm

Auf der Insel liegt auch der Königspalast. Um 12:15 findet die traditionelle Wachablöse statt. Es dauert eine Zeit bis alle Besucher hinter die Absperrungen dirigiert werden. Pünktlich startet die Zeremonie mit den Wachen und musikalischer Begleitung.

Wache am Königspalast Wachablöse in Stockholm

Weiter geht es mit dem Bus zum Rathaus von Stockholm. Vom Turm aus habe ich einen schönen Blick auf den Stadtkern, wo ich den Vormittag verbracht habe. Stockholm liegt auf vielen Inseln und in der Stadt liegt die Grenze zwischen dem Wasser der Ostsee und dem Süßwasser des Mälarsee. Stockholm wird, wie viele andere Städte auch, Venedig des Nordens genannt.

Stockholm

Am Abend verlasse ich mit „Mein Schiff 4“ Stockholm. Vor uns liegt eine rund fünfstündige Fahrt durch die Schärenwelt zurück ins offene Meer. Die Sonne geht heute sehr spät unter und so sitze ich bis spät in die Nacht bei angenehmen Temperaturen auf dem offenen Deck.

Schärenwelt Schweden Schären um Stockholm

Diese Passage ist sicherlich die schönste und spektakulärste auf der gesamten Seereise. Begleitet von vielen Möwen, Segel- und Motorbooten gleiten wir durch das Labyrinth der kleinen Inseln. Für mich sind das unvergessliche Stunden an Bord.

Schweden - Schären Mein Schiff Vier

Alles neu in Ulaan Bataar

Das “Choijin-Lama Kloster“ in Ulaan Bataar ist der erste Besichtigungspunkt meiner Mongoleireise. Neben dem  uralten Kloster, das heute als Museum besichtigt werden kann,  steht ein neues Hotel mit Glasfassade. Alt und Neu, Tradition und Moderne, treffen in Ulaan Bataar aufeinander. Nicht nur hier, in der ganzen Stadt ist es so.

Choijin Lama Kloster Buddha Tempel Ulaan Baatar

Hinter großen Glasvitrinen in modernen Gebäuden leuchten die Werbeschilder bekannter Marken. Die Geschäfte sind schlecht besucht. Die Weltmarken haben wohl nur den Fuß im Türstock und warten auf die steigende Kaufkraft der Mongolen. Erst nach des Kommunismus hat sich das Land 1990 allmählich der Welt geöffnet.

Dschingis Khan Einkaufen Ulaan Baatar

Verkauft und gekauft wird in Ulaan Bataar in erster Linie am sogenannten Schwarzmarkt. Ein riesiges Marktgelände, wo es alles zu kaufen gibt: T-Shirts, Hüte, Stiefel, Teppiche, Lebensmittel, Haushaltswaren und Wohnmöbel.

Ulaan Baatar Stiefel Schwarzmarkt Schwarzmarkt Ulaan Baatar

Empfohlen wurde mir für die Rückfahrt vom Schwarzmarkt ein Taxi zu nehmen, es gibt nur leider keine, oder ich finde keine . Ich frage beim Parkplatzwächter nach einen Transport in die Stadt. Er hält daraufhin gleich das erste Privatauto an, dessen Fahrer mich gegen ein paar Scheine in das Zentrum mitnimmt. So funktioniert mongolische Gastfreundschaft.

Ulaan Baatar