Reisedoktor

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Franz Roitner

Sardinien - wir stechen mit Italycharter in See

Heute früh geht es los und wir stechen in See. Meine erste Frage gilt dem Bootsnamen. Nuvola heißt Wolke. Ob wir auch so schnell segeln werden, wie die Wolken über unseren Köpfen ziehen? Der Mistral lässt auf guten Wind hoffen, oder weht er vielleicht zu stark? Ich und das Segeln, dazu sei folgendes gesagt: zwei Segeltörns habe ich schon miterlebt. Das erste Mal war es eine 3-Tages-Tour zu den Whitsunday Islands in Australien und das zweite Mal war ich auf einem Katamaran eine Woche in der Karibik unterwegs. Ich war jeweils ein passiver Gast an Bord.

Italycharter

Vor ziemlich genau sieben Jahren wurde ich dann aktiv und ich absolvierte einen Segelkurs am Neusiedlersee. Seither bin ich stolzer Besitzer des A-Scheins. Der Kurs hatSpaß gemacht, aber mein Respekt vor dem Wasser ist groß und so bleibe ich lieber passiver Segeltörnteilnehmer. Vielleicht darf ich ja mal eine Leine festziehen oder beim Segelsetzen helfen und das Gelernte ist mir in Erinnerung geblieben. So blöd stelle ich mich gar nicht an.

Segel setzen Segelreise Sardinien

Ein Fender ist ebenfalls kein Fremdwort mehr für mich. Meine Skipperin ist Italienerin und spricht Englisch. Den englischen Namen für Fender weiß ich jetzt zwar nicht, aber die Abläufe auf einem Segelboot sind mir zum Glück nicht ganz fremd.

Segelcharter Italien

Am Abend suchen wir eine halbwegs windgeschützte Bucht. Gleichzeitig mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang legt sich auch der Wind schlafen und müde vom Wind und der Sonne folge ich ihm bald.

Italycharter Sonnenuntergang

Ankunft auf der Insel San Pietro - Sardinien

Mit einer Fähre gelange ich heute morgen auf die Insel San Pietro. Gleich neben dem Fährhafen liegen Segelboote und Motoryachten vor Anker. Bevor ich mich auf die Suche nach meinem Segelboot begebe, genehmige ich mir einen Espresso in einer der vielen Bars am Hafen.

Carloforte Hafen

Die nächsten fünf Tage werde ich auf dem Segelboot mit dem Namen „Nuvola“ verbringen. In der Marina suche ich jetzt mein Boot. Da kommt mir auch schon Francesca entgegen. Sie ist Eignerin von der „Nuvola“ und Gründerin der Agentur www.italycharter.it.

Italycharter Sardinien

Wir beschließen heute nicht mehr auszufahren und ich spaziere durch die schmalen Gassen der kleinen Stadt Carloforte. Ich spreche abgesehen von ein paar Wörtern (un birra, un cafe) leider kein Italienisch. Mir fällt aber gleich auf dass der Umgangston zwischen den Menschen ein etwas rauerer ist, als zum Beispiel an der Adriaküste, wo sich die Italiener am liebsten in den Armen liegen. Vielleicht liegt das ja auch an der rauen See hier? Zugegeben, der starke Wind macht mir etwas Sorgen. Vielleicht ist es morgen etwas ruhiger, vielleicht ist es einfach der Respekt vor hohen Wellen. Ich habe auf jeden Fall vollstes Vertrauen in meine Skipperin Francesca und ihrem Mann Federico, der ebenfalls mit an Bord sein wird.

Carloforte Gasse Carloforte Sardinien

Am Abend mache ich mich mit einem Guide auf den Weg um die Insel zu erkunden. Vom Leuchtturm im Norden der Insel habe ich einen Blick auf die steile Felsen, die aus dem Meer ragen. Von hier oben leuchtet das Meer in vielfältigen Grün- und Blautönen.

Insel San Pietro

Die Insel San Pietro ist recht klein und so fahren wir jetzt ganz in den Süden. Bei einem Glas sardinischen Weißwein beobachte ich, wie sich die Sonne dem Horizont nähert und schwupps, schon ist sie weg.

Sonnenuntergang Sardinien