Vor vier Jahren war ich schon einmal auf der Insel Grenada. Damals war ich eine Woche mit dem Mietwagen unterwegs, die engen Straßen sind mir noch gut in Erinnerung. Erster Besichtigungspunkt heute ist die alte Rumfabrik von Westerhall, die einer Ruine gleicht. Nur wenige Mauern stehen noch, dazwischen liegen alte Metallteile, die vor sich hin rosten. Ich habe den Eindruck, dass hier vieles zusammengetragen wurde, wie in einem Freilichtmuseum. Echt ist hier der Rum, den es zu verkosten und natürlich auch zu kaufen gibt. Ich nehme einen Schluck, schmeckt irgendwie nach meiner Zahnpaste, aber das liegt wohl daran, dass es erst zehn Uhr vormittags ist.
Ein wichtiges Exportgut von Grenada ist Kakao, der Grundstoff bei der Herstellung von Schokolade. Ich stoppe bei der Cocoa Association. Zur Begrüßung erhalte ich ein Kakaogetränk, das wunderbar schmeckt, nicht zu vergleichen mit unserem Instantkakao. Die weißen Samen der Kakaofrucht werden hier vergoren und danach zum Trocken in der Sonne aufgelegt. Die Luft in der Lagerhalle duftet herrlich nach Schokolade.
Vorbei an einsamen Strände fahre ich zurück nach St. George´s, der Hauptstadt der Karibikinsel. Enge, steile Gassen winden sich zwischen Häusern und Kirchen. St. George´s gilt als eine der schönsten Städte der Karibik. Entlang der Uferpromenade reihen sich alte Lagerhäuser aus der Kolonialzeit, die in Geschäfte, Büros und Restaurants umfunktioniert wurden.
In einem kleinem Restaurant mit Tischen direkt über dem Wasser und einem Blick über den alten Hafen nehme ich einen Imbiss ein: Garnelen mit Kokosflocken gebacken. What a feeling, Karibik pur!