Reisedoktor
Franz Roitner
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von Reisedoktor, verfasst am 22.02.2016 Mein heutiger Tag in Baracoa fängt gut an. Das Frühstück genieße ich auf der Dachterrasse meiner Privatunterkunft. Beim Obst wird nicht gespart und auch sonst gibt es zum Frühstück in den Casas Particulares immer ein Eigericht, Brot, Butter, Marmelade, Käse und manchmal auch Sandwiches. Heute stehen drei Thermoskannen für mich bereit. Kaffee, Kakao und Milch, dabei hätte ich gerne Tee zum Frühstück, der wird mir aber auch prompt gemacht. Auch wenn die Zimmer meistens ziemlich klein sind, übernachte ich lieber in Casas als in Hotels. So ist man näher am kubanischen Leben dran.
Gut gestärkt mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Um mir einen Überblick über Baracoa zu verschaffen, steige ich die Stufen zur alten Festungsanlage empor. Mittlerweile wurde die Festung in ein Hotel umgewandelt. Die Sonne heizt schon am Morgen kräftig ein und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Am Horizont ziehen Wolken auf und ein paar Minuten später kommt der erlösende Regen und die Abkühlung. Das Wetter ändert sich heute ständig: Sonne, Wolken, Regen, Sonne, Regen, und das alles in einer Stunde.
Mein nächstes Ziel ist das archäologische Museum. Noch vor dem nächsten Regenschauer erreiche ich das Museum, das in einer Höhle untergebracht ist. Hier erfahre ich alles über die ersten Besiedler der Insel Kuba. Sie stammten aus Venezuela und erreichten per Boot die Bucht Baracoas. Die Höhlen dienten ihnen als Begräbnisstätten. Ausgestellt sind Werkzeuge und Reliquien. Ein schmaler Weg führt auf eine Aussichtsplattform, wo man einen wunderschönen Blick auf die Stadt und die Bucht hat, doch es schüttet wie aus Kübeln.
Im Zentrum von Baracoa gibt es eine kleine Fußgängerzone. Direkt vor der Kirche am Hauptplatz sitzen Kubaner und Touristen mit ihren Smartphones und nutzen die Internetverbindung. Ich spaziere lieber durch die Seitengassen, denn hier mache ich immer die spannendsten Entdeckungen.
von Reisedoktor, verfasst am 21.02.2016 Bei der Reiseplanung ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich auch die älteste Stadt Kubas besuche. Die Stadt Baracoa liegt ganz im Osten direkt am Meer. Die Fahrt dorthin ist ziemlich anstrengend, besteht die Straße ab Moa doch mehr aus Schlaglöchern denn aus Asphalt. Nach drei Stunden erreiche ich den Humboldt Nationalpark. Es werden zweistündige Exkursionen angeboten. Ich nehme mir vor den Park am nächsten Tag zu besuchen, denn jetzt bin ich zu müde und Hunger habe ich auch.
Nach einer weiteren Stunde über Stock und Stein komme ich endlich in Baracoa an. Das Casa Particulare, wo ich die nächsten drei Nächte verbringe, ist schnell gefunden. Ebenso schnell bin ich bei der Wahl des Restaurants. Für die 120 km habe ich vier Stunden gebraucht. Erholung in Form von frischen Garnelen mit Bananenchips steht auf meinem heutigen Programm. Baracoa ist berühmt für die Zubereitung von Meeresfrüchten.
von Reisedoktor, verfasst am 20.02.2016 Ich starte frühmorgens und fahre mit meinem Mietwagen gleich an eine Tankstelle. Ich brauche für die längeren Fahrten Trinkwasser. Hier gibt es neben Benzin und Diesel aber nur Bier und Rum. Ich soll es im Geschäft nebenan probieren, wird mir geraten. Hier sieht es zwar aus wie in einem Fast Food Restaurant, es scheint Sandwiches und eine Art Burger zu geben. Im Kühlschrank gibt es aber auch nur Bier und Havanna Club Rum. Na gut, dann nehme ich halt eine Flasche Rum mit, das soll ja auch gesund sein.
Südlich von der Stadt Mayari fahre ich auf einer sehr holprigen Straße zum Salto Guayabo. Laut meinem Stefan Loose Reiseführer ist das der höchste Wasserfall von Kuba, im Lonely Planet Führer gibt es noch einen höheren weiter westlich, wem glauben? Mir ist es egal. Die Anreise lohnt sich auf jeden Fall.
Mein heutiges Tagesziel ist die Insel Cayo Saetia. Über eine kleine Brücke komme ich in ein ehemaliges Jagdrevier. Touristen haben die Jäger abgelöst und übernachten in der Villa Cayo Saetia. Mit dem Guide Walter mache ich eine Kurzsafari auf der kleinen Insel. Zuerst entdecken wir afrikanische Antilopen, auch eine indische Art bekommen wir zu sehen. Ein Krokodil gibt es ebenfalls, es lebt eingezäunt hinter einer Betonmauer.
Besser haben es da schon die drei Sträuße, die auf der Insel leben. Maria ist besonders zahm, kein Wunder, wird der Vogel von Walter mit Bananen gefüttert. Die Zebras haben keine Namen. Und dann gibt es noch zwei Büffelarten, afrikanische und indische Büffel. Mittlerweile gibt es eine dritte Büffelart, weil im letzten Jahr gemeinsam Nachwuchs gezeugt wurde, den kubanischen Büffel. So behauptet es zumindest Walter.
Wer auf die kleine Weltreise mit Walter verzichten möchte, kann es sich auf einem der Naturstrände gemütlich machen.
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Zitat aus China "Schildkröten können dir mehr über den Weg erzählen als Hasen."
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