Der Pura Ulum Bratan spiegelt sich auf der glasglatten Oberfläche des Bergsees Danau Bratan. Die Luft ist angenehm kühl. Es ist ruhig und still. Die meisten Touristen, die heute hier ankommen, sitzen noch beim Frühstück oder liegen im Bett. Ich schaue auf die Uhr, es ist 07:20 Uhr. Das frühe Aufstehen und die zeitige Anreise aus Ubud hat sich gelohnt.
Die Bootsvermietung hat leider noch geschlossen. Sicher wäre es schön, sich vom Wasser her den Pagoden auf den kleinen Inseln zu nähern.
Mein Fahrer Nyoman stoppt bei den Reisterrassen von Jatiluwih. Ein kleiner Spazierweg führt mich durch die über 1000 Jahre alte Kulturlandschaft. Die Morgensonne ist bereits sehr kräftig. Die aufgestellten Vogelscheuchen sehen von der Weite aus wie aufgehängte Leichen und schrecken so Vögel, wie auch so manchen Besucher.
Die unterschiedlichen Grüntöne sind faszinierend. Überall steht und plätschert Wasser durch das ausgeklügelte Bewässerungssystem. Von der Weite beobachte ich vier Menschen mit großen Sonnenhüten. Sie waten mühsam im tiefen Schlamm und bewirtschaften die Reisfelder. Wie viel Arbeit steckt in einer Portion Reis? Wie oft wirft man gedankenlos beim Essen Übriggebliebenes einfach weg? Ich trinke einen Kaffee in einem der vielen Restaurants hier. Das Kaffeekochen haben die Balinesen nicht erfunden, aber trotzdem genieße ich die ruhige Morgenstunde.