Die Mexikaner habe ich die letzten 12 Tage als gemütliche, freundliche und sehr entspannte Menschen kennengelernt. Ich habe mich vom ersten Tag an wohlgefühlt. Steuert ein Mexikaner ein Boot, dann ist es aus mit dem langsamen, gemächlichen Leben, das habe ich schon bei meiner Bootsfahrt vor ein paar Tagen in der Schlucht von Sumidero erfahren.
Heute Morgen starten wir mit einem kleinen Boot in Celestún. Schon von weitem sehe ich einen Kormoran und drei Flamingos. Unser Bootsführer Felipe (seinen Name hat er auf dem Unterarm tätowiert) hat aber ein anderes Ziel. Wir rasen über die Lagune und steuern auf eine größere Gruppe von Flamingos zu. Im Frühjahr soll es hier tausende davon geben. Jetzt im Oktober sind nur wenige zu beobachten.
Felipe stoppt und ich habe Zeit zum Fotografieren. Jetzt hätte ich gerne meine Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv dabei. Aus praktischen Gründen bin ich hier in Mexiko nur mit meiner Kompaktkamera unterwegs. Mir gelingen aber dann doch ein paar akzeptable Schnappschüsse der rosa Vögel.
Das Boot startet wieder und mit Vollgas rauschen wir über das Wasser. Die Geschwindigkeit ist zwar nicht gefährlich hoch, man muss als keine Angst haben, aber gemütlich übers Wasser schippern wäre mir lieber. Ein Fischer zeigt uns bei der Weiterfahrt mit Stolz seinen Fang, Zwölf Exemplare hat er heute schon gefangen. Wir stoppen noch 2-3 Mal um Kormorane, Pelikane, Möwen oder andere Vögel zu fotografieren. Nach rund 90 Minuten geht´s auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt und die Bootsfahrt ist beendet.
Viel ruhiger geht es dann am nahen Strand von Celestún zu. Hier ist jetzt Zeit für ein Bad im warmen Golf von Mexico.
Danach gibt’s Fisch und frische Meeresfrüchte zum Mittagessen. Der Kellner ist so freundlich und präsentiert uns einen Teil seines Angebotes. Mit den Füssen im warmen Sand schmeckt mir mein Oktopus gleich doppelt so gut.