Reisedoktor

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Franz Roitner

Ende meiner Omanreise im Wadi Tiwi

Der letzte Tag meiner Omanreise führt in eines der schönsten Trockenflußtäler, in das Wadi Tiwi. Eine enge, teils sehr steile Straße windet sich viele Kilometer hinein ins Tal und bildet den letzten Höhepunkt meiner eindrucksvollen Omanreise.

Es ist gar nicht so einfach mit dem Toyota um die engen Kurven zu kommen. Noch schwieriger wird es, wenn einem ein Auto entgegenkommt. Die Einheimischen sind den Umgang mit großen Autos und engen, kurvigen Straßen gewohnt und weichen geschickt aus. Die Touristen haben da so ihre Schwierigkeiten und so manchem steht der Angstschweiß auf der Stirn.

Der Ausblick von oben auf das Tal ist atemberaubend. Links und rechts die braunen, schroffen Felsen und im Tal das Flussbett, das für Bewässerung sorgt. Wirbelstürme richteten in letzter Zeit schwere Schäden an, das Tal war laut Reiseführer komplett überflutet.

Wadi Tiwi, Omanreise Wadi Tiwi im Oman

Palmen im Wadi Tiwi Wadis im Oman

Tal im Oman Dorf im Wadi

Nomadic Desert Camp in der Sandwüste Wahiba

„Treffpunkt 15 Uhr unter dem großen Baum gleich neben der Kreuzung“ steht in der Anfahrtsbeschreibung zum Nomadic Desert Camp. Um 15:40 Uhr haben dann die letzten Anreisenden den Treffpunkt gefunden. Ich lasse noch etwas Luft aus den Reifen und dann geht es im Konvoi mit Allradfahrzeugen durch die Sanddünen zum Camp. Nach einer Rechtskurve „begrüßt“ uns ein Kamel. Es zeigt uns gleich, wer hier der Herr der Wüste ist.

Anreise Wahiba Sands Sandpiste Wüstencamp

Das Camp liegt ca. 15 Kilometer von der Hauptstraße entfernt in der Wüste und besteht aus 20 Strohhütten, mit jeweils zwei Betten und Teppichen am Sandboden. Es gibt in den Wahiba Sands mehrere Camps. Ich habe das Nomadic Desert Camp gewählt, weil hier auf Stromaggregatoren und Klimaanlagen in den Zimmer und auf einen Swimmingpool mitten in der Wüste verzichtet wird. Die Wüstenatmosphäre wird durch möglichst wenig Lärm gestört. Hier könnte ich länger als die zwei gebuchten Nächte bleiben.

Nomadic Desert Camp Beduinenzelt, Oman

Ich stapfe durch den Sand und gehe entlang von Sanddünen, die in alle möglichen Pastelltönen von hellgelb bis dunkelrot leuchten. Je tiefer die Sonne steht, umso stärker werden die Farbkontraste. Ich beobachte Ameisen, die sich durch den Wüstensand quälen. Für mich ist faszinierend, dass in dieser Trockenheit und Hitze Tiere und Pflanzen überleben können.

Sanddünen im Oman Wahiba Sands Oman

Eine Gruppe von Wissenschaftler untersuchte diese Sandwüste, die rund 250 mal 100 Kilometer groß ist. Man registrierte über 200 Säugetier-, Vogel- und Reptilienarten, sowie 180 verschiedene Pflanzenarten. Dazu kommen über 15.000 verschiedene wirbellose Tiere. Doch über alle ragt das Tier der Wüste, das Kamel.

Wüstenpflanzen Kamel, Oman

Die alten Lehmhäuser von Al Hamra

Frühmorgens besuche ich den alten Ortsteil von Al Hamra. Am Rande eines großen Palmenhaines stehen mehrstöckige Lehmhäuser, die bis zu 300 Jahre alt sind. Um 1980 war der alte Ortskern noch belebt und es gab noch rund 80 kleine Geschäfte. In den letzten Jahrzehnten sind die meisten Bewohner von Al Hamra in moderne Gebäude gezogen und der Stadtteil verfällt.

Lehmstadt Al Hamra Holztür im Oman

Beim Spazieren durch die Gassen empfinde ich die Stimmung fast gespenstisch. Kaum ein Laut ist zu hören. In den Lehmruinen steht ein altes Motorrad. Dazwischen stehen ein paar Häuser, die noch bewohnt sind. Besonders gefallen mir die schön geschnitzten Holztüren, die ich im ganzen Oman vorfinde.

Altes Motorrad, Oman Altstadt Al Hamra