„Es ist alles Gold, was glänzt“, schon von weitem sah ich die Spitze der Shwedagon Pagode in Yangon in die Höhe ragen. Barfuß spaziere ich über die glatten Fliesen. Die hellen sind etwas kühler, als die von der Sonne aufgeheizten dunklen. Mein Blick richtet sich in erster Linie nach oben. Über 105 Meter ragt die goldene Pagode in die Höhe. Was für ein Anblick.
Ich suche mir einen schattigen Platz und lasse die Atmosphäre des Ortes auf mich wirken. Andere Touristen sind natürlich auch hier. Die Mehrheit sind aber eindeutig einheimische Besucher, die zur Shwedagon Pagode pilgern. Mönche spazieren rund um die Pagode, immer im Uhrzeigersinn, so ist es Tradition.
Die Sonne nähert sich mittlerweile immer mehr dem Horizont und von Minute zu Minute erstrahlt das Gold in einem anderen Glanz. Immer kräftiger und dunkler wird es.
Angestellte der Pagode füllen Öl in kleine runde Gefäße und verteilen Dochte darin. Es sind bestimmt über hundert. Das Anzünder der Dochte mit an Holzstäben gebunden Kerzen erweist sich als schwierig. Der Wind bläst immer wieder die Kerzen aus. Während ich das Vorgehen aus nächster Nähe beobachte, hält mir eine der Frauen eine Kerze in die Hand. Ich darf beim Anzünden helfen. Schon bin ich bei der Arbeit und helfe das Lichtermeer zu vergrößern.
Inzwischen ist die Sonne untergegangen und die Scheinwerfer übernehmen die Aufgabe der Beleuchtung. Das Glänzen des Goldes nimmt noch einmal an Kraft zu. Die Stimmung wird immer feierlicher. Ich drehe noch eine zweite Runde um die Pagode und beschließe am Ende meiner Reise nochmals hierher zu kommen.