Ich liege in der Hängematte vor meinem Bungalow in der Namuwoki Lodge und beobachte wie die Regentropfen von den Blättern auf den Boden tropfen. Außer diesem Geräusch höre ich nichts, absolut nichts. Beim Anblick der Fotos denkt man wahrscheinlich, man ist mitten im Dschungel. Doch die Lodge liegt nur zwei Gehminuten von der Straße entfernt, wo sich einige Restaurants und ein kleiner, gut sortierter Supermarkt befindet. Zum Strand ist es dann auch nicht mehr weit.
Den heutigen Vormittag verbringe ich in der Hängematte. Ich blättere durch meine Costa Rica Reiseführer und verfolge die Hurrikan-Neuigkeiten auf meinem Mobiltelefon. Kaum zu glauben, dass sich ein paar hundert Kilometer weiter nördlich gerade Dramen abspielen.
Am Nachmittag zeigt sich zeitweise die Sonne. Mit meinem Mietwagen besuche ich die Ortskerne von Puerto Viejo und Manzanillo. Die Straße führt zum Teil direkt am Strand vorbei. Über ein Dutzend Surfer liegen im Wasser und warten auf die nächste Welle. Manchen gelingt es im richtigen Augenblick auf das Board zu steigen und auf den Wellen zu reiten. Am Ende landen alle spektakulär oder auch sehr unspektakulär im Wasser.
Vor mir liegt ein einsamer Strand, hinter mir der Dschungel. Ganz am Ende von Manzanillo, dort wo die Straße endet, führt ein Spazierweg weiter entlang des Meeres. Außer mir spazieren heute nur Blattschneideameisen am Weg. Die sind dafür sehr, sehr viele und tragen Blätter, die ein vielfaches der eigenen Körpergröße haben. Es macht Spaß die Ameisenstraße zu verfolgen. Obwohl ich gar nicht danach gesucht habe, finde ich am Ende die perfekte Palme, wie aus dem Bilderbuch. Auf vielen Wandkalendern wurde genau diese Palme abgebildet? Ein Foto ist natürlich Pflicht.