Reisedoktor

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Franz Roitner

Die Tierwanderungen in der Masai Mara

Jährlich wandern rund 2 Millionen Wildtiere im Masai Mara/Serengeti Ökosystem (die Tierwanderung in der Masai Mara). Der Großteil davon sind Gnus, Thomson-Gazellen und Zebras. Jetzt im September ist die Wildtierdichte in diesem Teil des Nationalparks besonders hoch.

Tierwanderung in der Masai Mara Gnus in der Masai Mara

Bilder und Filme der Migration kennt man vor allem vom Überqueren der Flüsse. An den wenigen Übergangsstellen des Mara Rivers stauen sich bis zu Zehntausende von Gnus. Ich bin heute an einer der bekannten Übergangstelle, aber weit und breit sind keine Tiere zu sehen. Mit einem Parkranger mache ich mich zu Fuß auf den Weg und gehe entlang des Flußes. Plötzlich taucht ein Elefant auf, quert den Fluß und marschiert in unsere Richtung. Wir ziehen uns aus Vorsicht rechtzeitig zurück.

Mara Fluss in Kenia Elefant in der Masai Mara

Das Crocodile Campsite habe ich heute für mich alleine. Direkt neben einem kleinen Bach schlage ich mein Nachtquartier auf und beobachte Gazellen und Zebras im Sonnenuntergang. Bei einem Lagerfeuer und ein paar Gläsern Talisker-Whiskey lasse ich den Tag ausklingen.

Crocodile Campsite, Masai Mara Camping Masai Mara

Ballonfahrt über die Masai Mara

Langsam formt sich aus einem schlaffen Luftsack ein runder Ball, der sich vom Boden erhebt. Es ist knapp vor Sonnenaufgang und mir ist kalt. Eingehüllt in meine dicke Fleecejacke sehe ich zu, wie mit zwei kleinen Heizgeräten die Luft im Inneren des Ballons erwärmt wird. Nach rund 30 Minuten steht der Heißluftballon senkrecht in die Höhe und ist abflugbereit. Jetzt muss es schnell gehen, alle Teilnehmer und der Pilot steigen in den Korb. Die Ballonfahrt Masai Mara beginnt.

Heißluftballon Masai Mara Sonnenaufgang, Ballonfahrt in der Masai Mara

Minutengenau zum Sonnenaufgang hebt der Heißluftballon ganz langsam und sanft vom Boden ab. Unser Pilot Jim variiert die Höhe, mal schweben wir ganz knapp, mal einige hundert Meter über dem Boden. Die Luftströmungen sind je nach Höhe verschieden und so navigiert uns Jim entlang des Mara Flusses.

Ballonfahrt Masai Mara Ballonfahrt Kenia, Flusspferde

Gnu- und Zebraherden weiden auf der weitläufigen Grasfläche der Masai Mara. Unter uns tauchen Flusspferde aus dem Wasser auf und geben die typischen, schwer zu beschreibenden Grunzlaute ab. Ansonsten ist es still, vollkommen still, nur das zeitweise Aufheizen der Luft im Ballon unterbricht die Idylle.

Gnus und Zebras vom Ballon, Masai Mara, Kenia Ballonfahrt Kenia, Masai Mara

Nach etwa einer Stunde setzen wir zur Landung an. Zwei Begleitautos sind unserer Route quer durch die Masai Mara gefolgt. Sobald wir landen, erwartet uns ein Sektfrühstück mitten im Nationalpark.  Zebras weiden in unmittelbarer Nähe. Dieser Morgen wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Kenia, Ballonfahrt Mara Serena Lodge Sektfrühstück Masai Mara

Abenteuerliche Fahrt in den Masai Mara Nationalpark

Um in den bekannten Masai Mara Nationalpark zu kommen, wähle ich die weniger befahrene Route zum westlichen Eingangstor, dem Oloololo Gate. Nach einem kurzen asphaltierten Straßenstück beginnt die Holperpiste, die nur in der Trockenzeit befahrbar ist. Meinen Jeep habe ich auf der Hauptstraße noch vollgetankt. Die „Mountain Filling Station“ hier ist nur durch einen aufgemalten Zapfhahn erkenntlich, Treibstoff gibt es hier schon lange keinen mehr.

Straße in die Masai Mara Tankstelle Masai Mara

Von der holprigen Straße bekomme ich Kopfweh; die Hitze im Auto wird mit der Zeit unerträglich. Auf der gesamten Strecke begegnen mir insgesamt zwei Fahrzeuge. Ob ich überhaupt auf der richtigen Straße bin? Plötzlich sehe ich einen Fluß, es kann nur der Mara River sein, ich bin also richtig gefahren. Hier soll es auch eine Brücke geben. Die Straße hinunter zum Fluss wurde in der letzten Regenperiode stark in Mitleidenschaft gezogen. Ist das eigentlich noch Straße oder Bachbett?  Ich bin mir nicht sicher. Der Weg wird schlussendlich unpassierbar, andere Reifenspuren sind nicht mehr zu erkennen.

Mara River Straße Masai Mara Nationalpark

Querfeldein lenke ich den Jeep über eine Wiese und stoße auf einen Pfad, der von ortskundigen Fahrern als Alternative zur Hauptstraße benutzt wird. Erleichtert erreiche ich endlich die Brücke, wo mich ein Welcome-Schild auf der anderen Seite des Mara Rivers begrüßt.  Ich bin jetzt bereits im Gebiet des Masai Volkes. Entlang der Straße spazieren Frauen, Männer und Kinder in bunten Gewändern.

Masai Mara Eingang Masai Familie, Masai Mara

Am späten Nachmittag passiere ich das Eingangstor in die Masai Mara und wenige Minuten später entdecke ich bereits einen Löwen, der sich im Schatten eines Baumes ausruht. Müde und erschöpft von der langen Fahrt entscheide ich mich für eine komfortable Übernachtung in der Mara Serena Safari Lodge. Der Blick in den Nationalpark ist traumhaft schön. Die untergehende Sonne verfärbt die malerische Landschaft in die unterschiedlichsten Pastelltöne.

Löwe Masai Mara Mara Serena Safari Lodge