Reisedoktor

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Franz Roitner

Fahrt durch Tsavo West Nationalpark

Die Strecke vom Amboseli Nationalpark zum Tsavo West Nationalpark darf nur im Konvoi gefahren werden. Am Checkpoint steigt Moses zu mir in den Jeep. Er ist leger mit einer Adidas Trainingsjacke gekleidet, trägt ein Gewehr und gehört zur Kenianischen Armee. Vor Jahren hat es auf dieser Strecke Überfälle auf Touristen gegeben, seitdem werden alle Fahrzeuge begleitet. Täglich fährt nun Moses in privaten Jeeps die mehrstündige und extrem holprige Strecke zwischen den beiden Nationalparks hin und her.

Tsavo West Nationalpark, Kenia Tsavo Nationalpark, Kenia

Der Tsavo West Nationalpark bietet eine sehr hügelige Landschaft und steht so in starkem Kontrast zum flachen Amboseli Nationalpark. Tierbegegnungen sind hier seltener. Umso spannender ist es aber, wenn man auf Elefanten, Affen, Antilopen oder Giraffen trifft.

Giraffen im Tsavo West Nationalpark, Kenia Grüne Meerkatze, Kenia

Die Farben der Landschaft ändern sich ständig. Je nach Beschaffenheit und mineralischer Zusammensetzung des Bodens ist die Erde braun, gelb oder rot gefärbt. Mein Navigationsgerät zeigt „(Bad Road) voraus“. Dem kann ich nur zustimmen, das stundenlange fahren auf holprigen Pisten ermüdet mich.

Strasse im Tsavo Nationalpark Tsavo Nationalpark, Kenia Navigationsgerät

Laut Reiseführer liegt am Ausgang des Nationalparkes ein Campingplatz. Dem ist aber nicht so, es gibt hier keine Möglichkeit zu campen. Der Tag neigt sich dem Ende zu und so steuere ich das Patterson`s Camp an. Die Mitarbeiter der Lodge lassen mich aber nicht am Gelände campieren. Zu gefährlich, denn nachts schleichen hier derzeit des öfteren Leoparden durch das Camp. So beziehe ich eines der fix aufgestellten Safarizelte direkt am Fluß und genieße den letzten Tag in der freien Natur.

Patterson´s Safari Camp, Kenia Patterson´s Safari Camp im Tsavo Nationalpark

Amboseli Nationalpark, Heimat von über 1000 Elefanten

Elefantenherde im Amboseli Nationalpark, Kenia

Einen ganzen Tage verbringe ich heute mit Tierbeobachtungen im Amboseli Nationalpark. Das 392 km² große Schutzgebiet ist Heimat von über 1000 Elefanten. Das Gebiet ist viel zu klein für die hohe Anzahl von Tieren. Ein Elefant frisst bis zu 200 kg pro Tag. Da die Tiere aufgrund der Parkgrenzen nicht mehr wandern, kann sich die Vegetation nicht mehr erholen und die Nahrungsgrundlage für die Elefantenherden verschwindet zunehmend.

Elefantenpaar Amboseli Nationalpark, KeniaElefant Amboseli Nationalpark, Kenia
Amboseli Nationalpark, Kenia, ZebrasKenia, Amboseli Nationalpark
Zebra Amboseli Nationalpark, KeniaStraussenpaar, Amboseli Nationalpark, Kenia
Zebraherde in Kenia

Fahrt in den Amboseli Nationalpark

„Der Weg ist das Ziel“, sagte schon Konfuzius rund 500 Jahre v. Christus. Die Fahrt von Nairobi in den Amboseli Nationalpark führt vorbei an vielen kleinen Dörfern, die einen Einblick in das Leben der Kenianer freigeben.

Fahrt in den Amboseli Nationalpark Strassen in Kenia

Kurz vor dem Eingangstor zum Amboseli Nationalpark treffe ich mehrmals auf Windhosen, die Sand und Staub vom trockenen Boden weit in die Höhe tragen. Der Lake Amboseli ist nur saisonal mit Wasser gefüllt. Schon seit längerem hat es keinen Regen gegeben, und so fahre ich einen Pfad rund 8 Kilometer quer durch den See.

Windhose im Amboseli Nationalpark Fahrt durch den Lake Amboseli

Im Zentrum das Amboseli Nationalparks gibt es ergiebige Wasserquellen, die vom Regen- und Schmelzwasser des 5895 m hohen Kilimanjaro gespeist werden. Hier ist es üppig grün. In der Oltukai Lodge erhole ich mich von der langen Fahrt. Grüne Meerkatzen machen den Gästen den Nachmittagskaffee streitig.

Oltukai Lodge im Amboseli Nationalpark Affen in der Oltukai Lodge in Kenia

Bekannt ist der Nationalpark vor allem durch die Nähe zum höchsten Berg Afrikas. Von meinem Campingplatz aus habe ich eine guten Blick auf einen Wolkenhaufen, hinter dem sich der Kilimanjaro verbirgt. Immer wieder geben die Wolken kleine Teile des Berges frei. Bei Sonnenuntergang ist der Kilimanjaro dann in seiner ganzen Größe zu sehen. Fotos mit dem vom Gletscher bedeckten Gipfel gehören schon der Vergangenheit an. Die permanente Eisdecke ist durch die Erderwärmung schon fast zur Gänze verschwunden.

Campingplatz Amboseli Nationalpark Sonnenuntergang am Kilimanjaro