Reisedoktor

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Franz Roitner

Die Verbrennungsstätte Pashupatinath

Pashupatinath ist eine der wichtigsten Tempelstätten der Hindus. Am Ufer des heiligen Flusses Bagmati befinden sich die Verbrennungsstätten. Für Gläubige ist es besonders erstrebenswert sich hier nach dem Tod verbrennen zu lassen.

Pashupatinath bei Kathmandu Brahmane in Nepal

Bei der Ankunft sieht man schon von weitem Rauch empor steigen; feine Asche fliegt durch die Luft. Am andere Ufer beobachte ich die Begräbnisrituale. Es gibt hier mehrere Verbrennungsstellen. Ein Leichnam wird gerade auf eine Art Scheiterhaufen gehoben. Daneben entzünden Angehörige einen Holzstapel mit dem Verstorbenen; die nackten Füsse des Toten ragen heraus. Ein Stück daneben wird der Rest der Asche mit einem Besen in den Fluss gekehrt.

Pashupatinath Verbrennungsstätte in Nepal

Mir ist anfangs ziemlich mulmig im Bauch. Der Umgang mit dem Tod ist hier ein ganz anderer als in der christlichen Welt. Der Tote steigt auch nicht in den Himmel empor, sondern wird auf der Erde wiedergeboren. Um diese Rituale richtig zu verstehen, müsste man sich auch näher mit dem Hinduismus beschäftigen. Das Interesse dafür ist geweckt, bei meiner nächsten Reise nach Asien werde ich mich entsprechend einlesen.

Hinduismus: Brahmane

Der große Stupa von Bodnath

Der große Stupa von Bodnath liegt etwa 5 km von Kathmandu und zählt zu den größten Bauwerken seiner Art. Fotografiert habe ich den Stupa bereits aus dem Flugzeug bei meiner Ankunft vor 2 Tagen. Die Augen Buddhas, die von den vier Seiten des Turmes strahlen, ziehen mich magisch an. Mein Taxifahrer meint, ich solle mir hier rund 45 Minuten Zeit nehmen. Nach einer halben Stunde habe ich kaum ein Viertel der Stupa umrundet.

Stupa von Bodnath - Lufaufnahme Stupa von Bodnath - Augen des Buddha

Neben Touristen finden sich hier auch viele Pilger aus der gesamten Himalaya Region ein. Beim Gang um den Stupa drehen sie dabei die vielen kleinen Gebetsmühlen, die man in Nepal in allen buddhistischen Stätten vorfindet.

Pilger bei der Stupa von Bodnath Pilger in Kathmandu

Der große Stupa von Bodnath stellt seit 1959 die zentrale Pilgerstätte aller Exil-Tibeter in Nepal dar. Ich setze mich in ein Dachgartenrestaurant beobachte das Treiben von oben, und vergesse dabei völlig auf meinen wartenden Taxifahrer.

Neben der Stupa von Bodnath Kathmandu: Stupa von Bodnath

Tagesausflug nach Patan

Ich sitze in einem der Dachgarten-Restaurants und habe einen traumhaften Blick auf den Durbar Square in der ehemaligen Königsstadt Patan. Die Stadt schließt heute nahtlos an Kathmandu an, ist ruhiger und viel entspannter.

Patan Durbar Square

Für den Besuch des historischen Kernes der Stadt zahlt man als Tourist umgerechnet rund 2 Euro. Meine Reiseliteratur gibt Tipps, wie man auf kleinen Seitengassen auch ohne Bezahlung in das Zentrum gelangt. Solche Spartipps finde ich in seriösen Reiseführern höchst unangebracht. Ein Besuch dieser alten Stätte in einem Entwicklungsland (Nepal zählt zu den ärmsten Ländern Asiens) sollte einem Europäer, der um die halbe Welt fliegt um nach Nepal zu gelangen, dieses Eintrittsgeld wert sein. Zumal die Gelder für die Erhaltung der alten Gebäude verwendet werden.

Patan, Nepal Patan - Strassenszene

Neben der vielen hinduistischen Stätten befinden sich hier der alte Königspalast und das neu renovierte Patan-Museum, welches interessante Einblicke in die Kultur und Religion der nepalesischen Bevölkerung gibt. Besonders sehenswert in Patan sind auch der „Golden Temple“ und der „Northern Stupa“, das nördliche Ende der Altstadt.

Tempel in Patan, Nepal Gebetsmühlen, Tempel in Nepal

Beim Spaziergang durch die Gassen von Patan komme ich auf einen Marktplatz. Touristen verlaufen sich hierher wohl selten. Die zum Teil verstohlenen Blicke der Verkäufer und Kunden geben mir fast das Gefühl, dass sie das erste Mal einen Nichtnepalesen sehen.

Gemüsemarkt in Patan, Nepal Markt in Nepal