Heute heißt es wieder früh aufstehen, denn um 4 Uhr fährt der Bus ab. Fahrziel sind die beiden Felsentempel von Abu Simbel. Ich habe diesen Ort bereits vor 20 Jahren aufgesucht, nehme aber gerne die lange Anreise von drei Fahrstunden in Kauf.
Vor rund 3260 Jahren ließ der Pharao Ramses II zwei Heiligtümer bauen. Der größte ist Ramses selbst geweiht, der kleinere seiner Gemahlin Königin Nefertari und der Göttin Hathor.
Die bis zu 21 m hohen Figuren stellen den Pharao selbst dar. Die gesamte Tempelanlage wurde aus dem Felsen gehauen, eine schier unglaubliche Meisterleistung für dazumal. Im Tempelinneren ist das Fotografieren verboten. Ich kaufe bei einem fliegenden Händler schön fotografierte Postkarten, und mache davon Erinnerungsbilder.
Mit dem Bau des Assuan-Staudammes und der Überflutung des Niltals drohte auch Abu Simbel wortwörtlich der Untergang. Eine weltweite Hilfsaktion startete 1964 und innerhalb von vier Jahren wurden beide Tempel 300 m weit und 75 Meter höher errichtet als vom ursprünglichen Standort. Die Felsentempel wurden in rund 35.000 Steine zersägt, nummeriert, zum neuen Standort transferiert und neu aufgebaut. Von dieser Umsiedelung gibt es spannende Fotos und ein Video im Besucherzentrum zum Bestaunen und natürlich auch zu erwerben.
Nach 2,5 Stunden Aufenthalt geht die Busreise wieder 300 km retour nach Assuan. Es hat sich gelohnt. Das Weltkulturerbe von Abu Simbel ist ein „Muss“ bei jeder Ägyptenreise!