Reisedoktor

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Franz Roitner

Bootsfahrt zu den Ballestas Inseln - Peru

Der Wakeup-Call der Hotelrezeption erfolgt um Punkt 3 Uhr früh. Es liegt eine lange Fahrtstrecke vor mir, die zwei Höhepunkte meiner Perureise beinhaltet. Da nehme ich das zeitige Aufstehen gerne in Kauf. Bereits um 8 Uhr früh stehe ich einige hundert Kilometer weiter südlich von Lima an einem Bootssteg und warte auf das Schnellboot. Unser Ziel sind die Ballestas Inseln, die rund 20 Minuten Fahrzeit entfernt im Pazifik liegen.

Peru - Ballestas Inseln

Je näher ich den Inseln komme, umso größer wird der Gestank von Vogelmist. Auf den steilen Felsen leben und nisten unzählige Guanotölpel. Unser Boot fährt knapp an die Küste heran, sodass man mit einem einfachen Fotoapparat oder sogar mit dem Handy gut und in Ruhe fotografieren kann. Ich entdecke Kormorane und Pelikane.

Bootsfahrt Ballestas Inseln Pelikan Ballestas Inseln

Plötzlich entdecke ich eine Gruppe von Humboldtpinguinen, die auf einem Felsrücken gerade in Richtung Meer hoppeln oder watscheln. Wie sagt man denn da eigentlich in der Fachsprache dazu? Ich könnte den Pinguinen stundenlang zusehen. Leider haben wir nicht so viel Zeit und das Boot fährt ein Stück weiter.

Humboldt Pinguine Peru Ballestas Inseln Peru

Ich beobachte eine Gruppe von Seelöwen. Ein Männchen verteidigt sein Revier und verjagt einen Kontrahenten. Die Seelöwinnen liegen faul am Felsen und lassen sich von unserem Boot nicht stören.

Seelöwe in Peru Seelöwe Ballestas Inseln

Die Altstadt von Lima - Peru

Heute startet meine Inkatrotter Tour. Unsere Gruppe besteht aus 12 Reiselustigen aus Deutschland und Österreich. Pünktlich werden wir im Hotel abgeholt. Unser erster Stopp ist der Hauptplatz von Lima, die Plaza Mayor. Ich gehe in die Mitte des Platzes und weiß gar nicht in welche Richtung ich zuerst schauen soll. Auf der einen Seite ragen die zwei Türme der Kathedrale empor und links daneben befindet sich der Regierungspalast, wo der Präsident von Peru während seiner Amtszeit wohnt.

Plaza Mayor in Lima

Besonders auffällig sind das Rathaus auf der dritten und ein Gebäude auf der vierten Seite des Platzes. Die Häuser sind in „schönbrunngelb“ gehalten und mit wunderschönen Holzbalkonen verziert. Insgesamt soll es über 300 Holzbalkone in der Stadt geben. Einige davon entdecke ich in den Gassen in der Umgebung des Hauptplatzes.

Balkone in Lima Altstadt von Lima

Im Franziskanerkloster ist das Fotografieren leider verboten. Besonders beeindruckt bin ich von der alten Bibliothek, wo unzählige jahrhundertealte Bücher auf den vollständigen Zerfall warten. Nun geht es aber unter das Kirchenschiff. Die alten Katakomben wurden erst 1950 entdeckt und dienten früher als Friedhof der Stadt. Man fand hier die Gebeine von rund 70.000 Menschen. Viele davon bekomme ich schön nach Körperteilen sortiert zu Gesicht. Durch die Luftöffnungen hallt der Gesang des Chores durch die Katakomben, denn oberhalb von uns findet gerade eine Messe statt. Ein sehr mystischer Ort.

Franziskanerkloster Kloster in Lima

Nach einem Stopp bei der Plaza San Martin besuchen wir gemeinsam noch das Archäologische Museum von Lima. Die Ausstellung gibt eine gute Übersicht und einen historischen Abriss der alten Geschichte Perus wieder. Die Vorfreude auf die Entdeckung des Landes ist groß.

Archäologische Museum Lima Lima Altstadt

Das Stadtviertel Miraflores und ein Markt in Lima

Lima, die Hauptstadt von Peru, liegt direkt am Meer. Mein gestriger Landeanflug erfolgte entlang der Küstenlinie und so beschließe ich heute früh die Stadt vom Meer aus zu erkunden. Mein Hotel liegt im Stadtviertel Miraflores, einem modernen Stadtteil von Lima, ab und an entdecke ich noch Ferienhäuser aus einer anderen Epoche. Ein Spaziergang bis zur Küste dauert nur 15 Minuten. Die Stadt liegt etwas erhöht über den Meeresspiegel und es bietet sich mir ein fantastischer Blick über die Steilklippen hinunter zum Meer, wo sich die Surfer im Wasser tummeln.

Peru Lima

Morgen beginnt meine gebuchte Rundreise mit der Reiseagentur Inkatrotter aus der Welt von Trottermundo. Das historische Stadtzentrum ist somit Teil vom Besichtigungsprogramm. Trotzdem nehme ich mir ein Taxi und lasse mich in die Altstadt bringen. Laut Stadtplan gibt es in der Nähe des Hauptplatzes einen großen Markt. Märkte mag ich, also spaziere ich durch die Gassen der Stadt und finde mich bald in einer großen, mehrstöckigen Markthalle wieder.

Markt - Käse - Peru Gemüsemarkt in Lima

Im Erdgeschoß gibt es Fisch und Meeresfrüchte. Die Küste vor Peru ist sehr fischreich und angeblich gibt es in Lima und im Stadtviertel Miraflores hervorragende Fischrestaurants. Ich beschließe, das gleich heute Abend zu testen. Besonders appetitlich finde ich die „Mariscos mixto“, eine fertige Mischung aus Jakobsmuscheln, Garnelen, Tintenfisch und anderen, mir unbekannten, Meeresfrüchten. Selten war ich auf einem fast geruchlosen Fischmarkt, ja, an manchen Ecken riecht es sogar richtig angenehm. Grund dafür sind wohl die Garküchen, die in einem eigenen Teil der Markthalle untergebracht sind. Es riecht nach Suppe. Hätte ich schon Hunger, dann würde ich mich gleich hier auf einen der Plastiksessel setzen und Frisches verkosten.

Markt: Meeresfrüchte Markt in Lima

Neben Fisch gibt es jede Menge Fleisch, Gemüse, Obst, Käse und Kräuter zu kaufen. Was mir auch noch auffällt, es ist für eine Markthalle extrem ruhig. Käufer und Verkäufer kommunizieren fast wortlos miteinander und ich als auffälliger Tourist werde komplett ignoriert. Das hat natürlich eine gute Seite: Ich kann in Ruhe fotografieren.

Lima Fischmarkt

Nach dem Marktbesuch habe ich das schöne Gefühl in Peru angekommen zu sein. Mit peruanischem Bier und frischem Oktopus beende ich meinen Tag und freue mich auf die kommenden zwei Wochen.

Peruanisches Bier Oktopus