Reisedoktor

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Franz Roitner

Myanmar - Stadtrundfahrt in Sittwe

Nach drei erholsamen Tagen am Strand fliege ich rund 45 Minuten an der Küste entlang nach Sittwe. Die Stadt hat für Touristen wenig zu bieten und ist meist nur Durchgangsstation auf dem Weg nach Mrauk U.

Am Nachmittag sind ein paar Stunden Zeit und im Reisefieber Reiseprogramm ist eine kleine Stadtrundfahrt durch Sittwe vorgesehen. Ein Kloster und eine Pagode dürfen nicht fehlen. Spannend sind die alten Kolonialgebäude. Die Gebäude mit den aufwendigen Fassaden wirken trotzdem fehl am Platz.

Sittwe Kolonialgebäude Sittwe Pagode

Eine Prozession blockiert die Straße. Im Festtagsgewand marschieren Menschen im Gänsemarsch der Straße entlang. Drei kleine Buben werden morgen als Novizen für eine kurze Zeit ins Kloster gehen. Sie reiten auf Pferden dem wichtigen Ereignis entgegen. Es ist ein großes Fest für die Familie samt Nachbarschaft.

Umzug Sittwe Novizen Prozession

Meinen örtlichen Guide soll ich Tom nennen. Am späten Nachmittag setzt er mich am Strand aus. Er wartet rund 1 km weiter bei einem Aussichtsturm. Eine Unmenge an von der Sonne verblassten gelben, roten, grünen und blauen Sonnenschirmen stehen am Strand, sie spenden den bunten Plastiksesseln etwas Schatten.

Nur wenige Gäste haben Platz genommen und trinken Bier. Der starke Wind bläst mir Sand in die Augen. Aus Lautsprechern kreischt laute Musik. Es gibt schönere Orte für einen Sonnenuntergang.

Sittwe Strand Sittwe Strand Fussballer

Am Strand weiter vorne spielen mehrere Jugendliche Fußball. Ich beobachte sie und wundere mich, wie sie es schaffen beim Barfußspielen nicht auf Glasflaschen oder sonstigen Müll zu steigen. Ich mache mich auf dem Weg zum Treffpunkt. Ich treffe meinen Guide Tom und die jungen Paare aus Sittwe treffen sich zu einem Date.

Sittwe Aussichtsturm Sittwe Myanmar

„Meat Sandwish“ (sic!) oder „Fired Fish“ (sic!)? Die Speisekarte beim Abendessen sieht nicht sehr vertrauenswürdig aus.Ein Hahn stolziert im Restaurant herum. Er dürfte wohl der Chef sein. Er stolziert von Tisch zu Tisch und pickt Reiskörner auf, dann steigt er die Treppe in den ersten Stock hoch.

Nachdem er nochmals eine Runde durchs Lokal spaziert ist, setzt er sich auf einen kleinen Mauervorsprung und überblickt sein Reich aus rund zwei Metern Höhe. Den Kotspuren an der Mauer zufolge, dürfte das sein Stammplatz sein. Zur Ehrenrettung des Lokals sei aber erwähnt, dass die Thai Suup“ (sic!) zwar etwas scharf ist, aber trotzdem sehr gut schmeckt.

Speisekarte Myanmar Restaurant Sittwe

Myanmar - Strandrestaurants am Ngapali Strand

Es gibt wahrscheinlich exklusivere Hotels am Ngapali Strand. Ein großer Pluspunkt im Thande Beach Hotel ist die Restaurantterrasse gleich neben dem Sandstrand. Beim Frühstück genieße ich das Rauschen des Meeres und beobachte ein paar kleine Ausflugsboote. Große, alte Bäume und ein paar riesige Sonnenschirme spenden den notwendigen Schatten. Ich bleibe gleich den ganzen Vormittag sitzen und schreibe an meinem Reisetagebuch.

Thande Beach Hotel Frühstück Arbeiten am Ngapali Strand

Zweiter große Pluspunkt ist die beste Lage am Strand. Gleich neben dem Hotel befinden sich die Strandrestaurants. Und die Bucht ist immerhin vier Kilometer lang. Mit den Füßen im Sand genieße ich gebratene Garnelen und Oktopus zu günstigen Preisen.

Strandrestaurants Ngapali Strand Strandbar Ngapali Strand

Welches der Restaurants man besucht ist eigentlich ziemlich egal, überall werden Meeresfrüchte aufgetischt und es schmeckt überall gleich gut. Auch der Reis ist überall gleich kalt. Vielleicht gibt es ja eine gemeinsame Küche hinter den Ständen? Das Essen der letzten zwei Wochen in Myanmar habe ich übrigens sehr gut vertragen. „Cook it, peal it or forget it“, das beste Rezept für einen unbeschwerten Urlaub.

Meeresfrüchte Ngapali Strand

Liegestühle stehen für den Sundowner am Strand bereit. Ein (oder zwei) Bier zum Sonnenuntergang, was will ich mehr.

Sundowner am Strand Ngapali Strand Sonnenuntergang

Myanmar - Fischer am Ngapali Strand und Lontha

Ich stoppe vor dem Hotel ein Sammeltaxi am Straßenrand und fahre zeitig in der Früh in das rund 3,5 Kilometer entfernte Fischerdorf Lontha. Gestern Abend zählte ich am Horizont 52 grüne und weiße Lichter von Fischerbooten. Nun bringen sie den nächtlichen Fang an Land.

Fischer in Myanmar Fischkörbe Ngapali Strand

Die Fischer tragen große Körbe voll mit Fischen zu den wartenden Frauen am Strand. Mit großen Schwüngen schleudern und verteilen sie die kleinen Fische auf blaue Kunststoffplanen. Die Trockenfische landen dann irgendwann wieder in Körben auf den Märkten von Myanmar.

Trockenfisch Myanmar Lontha Strand

Ein Ochsenkarren fährt durch das Wasser zu einem Fischerboot. Die Tiere stehen bis zum Hals im Meer. Geduldig warten sie bis die Körbe mit fangfrischem Fisch auf das Gefährt geladen werden.

Ochsenkarren Lontha Strand