Nach drei erholsamen Tagen am Strand fliege ich rund 45 Minuten an der Küste entlang nach Sittwe. Die Stadt hat für Touristen wenig zu bieten und ist meist nur Durchgangsstation auf dem Weg nach Mrauk U.
Am Nachmittag sind ein paar Stunden Zeit und im Reisefieber Reiseprogramm ist eine kleine Stadtrundfahrt durch Sittwe vorgesehen. Ein Kloster und eine Pagode dürfen nicht fehlen. Spannend sind die alten Kolonialgebäude. Die Gebäude mit den aufwendigen Fassaden wirken trotzdem fehl am Platz.
Eine Prozession blockiert die Straße. Im Festtagsgewand marschieren Menschen im Gänsemarsch der Straße entlang. Drei kleine Buben werden morgen als Novizen für eine kurze Zeit ins Kloster gehen. Sie reiten auf Pferden dem wichtigen Ereignis entgegen. Es ist ein großes Fest für die Familie samt Nachbarschaft.
Meinen örtlichen Guide soll ich Tom nennen. Am späten Nachmittag setzt er mich am Strand aus. Er wartet rund 1 km weiter bei einem Aussichtsturm. Eine Unmenge an von der Sonne verblassten gelben, roten, grünen und blauen Sonnenschirmen stehen am Strand, sie spenden den bunten Plastiksesseln etwas Schatten.
Nur wenige Gäste haben Platz genommen und trinken Bier. Der starke Wind bläst mir Sand in die Augen. Aus Lautsprechern kreischt laute Musik. Es gibt schönere Orte für einen Sonnenuntergang.
Am Strand weiter vorne spielen mehrere Jugendliche Fußball. Ich beobachte sie und wundere mich, wie sie es schaffen beim Barfußspielen nicht auf Glasflaschen oder sonstigen Müll zu steigen. Ich mache mich auf dem Weg zum Treffpunkt. Ich treffe meinen Guide Tom und die jungen Paare aus Sittwe treffen sich zu einem Date.
„Meat Sandwish“ (sic!) oder „Fired Fish“ (sic!)? Die Speisekarte beim Abendessen sieht nicht sehr vertrauenswürdig aus.Ein Hahn stolziert im Restaurant herum. Er dürfte wohl der Chef sein. Er stolziert von Tisch zu Tisch und pickt Reiskörner auf, dann steigt er die Treppe in den ersten Stock hoch.
Nachdem er nochmals eine Runde durchs Lokal spaziert ist, setzt er sich auf einen kleinen Mauervorsprung und überblickt sein Reich aus rund zwei Metern Höhe. Den Kotspuren an der Mauer zufolge, dürfte das sein Stammplatz sein. Zur Ehrenrettung des Lokals sei aber erwähnt, dass die Thai Suup“ (sic!) zwar etwas scharf ist, aber trotzdem sehr gut schmeckt.