Reisedoktor
Franz Roitner
|
von Reisedoktor, verfasst am 05.06.2013 Das “Choijin-Lama Kloster“ in Ulaan Bataar ist der erste Besichtigungspunkt meiner Mongoleireise. Neben dem uralten Kloster, das heute als Museum besichtigt werden kann, steht ein neues Hotel mit Glasfassade. Alt und Neu, Tradition und Moderne, treffen in Ulaan Bataar aufeinander. Nicht nur hier, in der ganzen Stadt ist es so.
Hinter großen Glasvitrinen in modernen Gebäuden leuchten die Werbeschilder bekannter Marken. Die Geschäfte sind schlecht besucht. Die Weltmarken haben wohl nur den Fuß im Türstock und warten auf die steigende Kaufkraft der Mongolen. Erst nach des Kommunismus hat sich das Land 1990 allmählich der Welt geöffnet.
Verkauft und gekauft wird in Ulaan Bataar in erster Linie am sogenannten Schwarzmarkt. Ein riesiges Marktgelände, wo es alles zu kaufen gibt: T-Shirts, Hüte, Stiefel, Teppiche, Lebensmittel, Haushaltswaren und Wohnmöbel.
Empfohlen wurde mir für die Rückfahrt vom Schwarzmarkt ein Taxi zu nehmen, es gibt nur leider keine, oder ich finde keine . Ich frage beim Parkplatzwächter nach einen Transport in die Stadt. Er hält daraufhin gleich das erste Privatauto an, dessen Fahrer mich gegen ein paar Scheine in das Zentrum mitnimmt. So funktioniert mongolische Gastfreundschaft.
von Reisedoktor, verfasst am 01.02.2013 Bei der Einfahrt in die Stadt Sur sehe ich schon von weitem alte Holzboote am Ufer einer Lagune liegen. Hierher werden die traditionsreichen Handels- und Fischerboote zur Reparatur gebracht. Ich nähere mich am Strand der Werkstatt und sehe, dass auch drei neue Dhau-Schiffe in Arbeit sind. Indische Arbeiter machen gerade Mittagspause. Sie laden mich ein, die Schiffe näher ansehen zu dürfen und so krabble ich eine Holzplanke hinauf und stehe auf dem Schiff. Es sieht alles sehr luxuriös aus.
Das Holz wird sorgfältig ausgesucht und mit alten Sägen zurecht geschnitten. Alles wird per Hand mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Die aufwändigen Schnitzereien zeugen von der großartigen Kunstfertigkeit der Arbeiter. Angeblich gibt es keine Baupläne, denn die Anleitungen zum Bau einer Dhau werden mündlich überliefert bzw. Einst fuhr man mit diesen Schiffen bis nach Indien und Ostafrika. Man handelte mit Datteln und Fisch aus dem Oman und importierte Kaffee, Hölzer, Textilien, Gewürze und Reis.
Heutzutage ist die Neuanfertigung eine Seltenheit, da moderne Schiffe effizienter und kostengünstiger sind. Es finden sich aber Bootsliebhaber, welche die alte Tradition schätzen, und so stirbt dieses Handwerk hoffentlich noch lange nicht aus.
von Reisedoktor, verfasst am 31.01.2013 Das Ras al-Jinz Turtle Reserve liegt direkt an einem Strandabschnitt, wo Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachtet werden können. Das neu eröffnete Museum gibt umfangreiche und spannend aufbereitete Informationen über Meeresschildkröten im Allgemeinen, und über die „Grüne Meeresschildkröte“, auch Suppenschildkröte genannt, im Speziellen. . Es ist noch nicht lange her, dass Schildkrötensuppe in der Dose angeboten wurde. Heute gilt die Grüne Meeresschildkröte als gefährdete Tierart. Die folgenden vier Fotos stammen aus dem Museum. Sehr empfehlenswert ist es, sich den Audioguide auszuborgen. Die Informationen darauf sind auch in deutscher Sprache abrufbar und erzählen spannend über den Lebensraum der Meeresschildkröten.
Alle drei Jahre kommen weibliche Suppenschildkröten an den Strand von Ras al-Jinz. Sie sind selber an diesem Strandabschnitt aus dem Ei geschlüpft, haben den schwierigen Weg ins Meer gefunden und machten lange Reisen. Manche Schildkröten sind im einem GPS Gerät ausgestattet und können auf ihren Reisen durch die Weltmeere beobachtet werden. Die Gefahren des Ozeans (Umweltverschmutzung, Fischerei) haben sie glücklicherweise überlebt. Sie legen in der Nacht rund 100 Eier in eine Sandgrube, die sie zuvor mit ihren Flossen ausheben. Danach kehren sie in das Meer zurück und überlassen den Nachwuchs ihrem Schicksal. Heute Nacht habe ich die Gelegenheit, Zeuge dieses Vorganges zu werden.
|
Zitat aus China "Schildkröten können dir mehr über den Weg erzählen als Hasen."
|