Reisedoktor

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Franz Roitner

Äthiopien: Fahrt von Addis Abeba nach Debre Markos

Über eine Serpentinenstraße geht es rund 30 Minuten hinunter zum Blauen Nil. Die neue Asphaltstraße ist erst wenige Jahre alt, die vielen Lastkraftwagen hinterließen aber bereits viele tiefe Spurrinnen. Der Nil ist an dieser Stelle ein sehr schmaler Fluss, fotografieren ist auf der Brücke verboten. Das Militär wacht über das Fotografierverbot und so lasse ich es bleiben.

Straße in Äthiopien

Dafür überrascht mich eine große Gruppe von Pavianen, die inks und rechts am Straßenrand sitzen. Sie beobachten den Verkehr und lassen sich gerne fotografieren.

Zagwe Ethiopia Tours Auto Pavian Äthiopien

Teff ist eine alte äthiopische Getreidesorte. Links und rechts der Straße erstrecken sich riesige Anbauflächen. Die Ernte ist gerade voll im Gange. Ochsen werden im Kreis über einen Haufen geschnittenes Teffgetreide getrieben. Die feinen Teffkörnchen lösen sich so aus den Ähren.

Teff Ernte

In der Stadt Debre Markos mache ich einen Stadtspaziergang. Schuhputzer bietet ihre Dienste an. Die Geschäfte entlang der Straße sind meist Friseure, Bars mit Plastikhockern oder kleine Läden, die über den Tresen Haarshampoo oder Wasser anbieten. Die Auswahl ist nicht wirklich groß.

Debra Markos Äthiopien Straßenbild

Menschen mit weißer Hauptfarbe scheinen sich auf den Straßen selten zu verirren. Alle Augen richten sich auf mich. Menschen drehen sich nach mir um und schauen mich an. Ich fühle mich beobachtet. Ein kleiner Bub streckt mir die Hand entgegen und begrüßt mich herzlich mit dem äthiopischen Gruß „Salam“.

Debre Markos Äthiopien

Äthiopien: In der Hauptstadt Addis Abeba

Punktgenau um 09:07 Uhr (also 7 Minuten zu spät) sperrt das Nationalmuseum von Addis Abeba auf. Ich bin heute der erste Besucher. Im schummrigen Keller liegt eine Kopie der Skelettreste Lucie, der „Großmutter von Äthiopien“. Würde Lucie heute noch leben, wäre sie rund 3,2 Millionen Jahre alt. Lucie würde heutzutage auffallen, den ihr Körper war nur 105 cm groß.

Nationalmuseum Äthiopien Lucie Äthiopien

Auch die Körperproportionen haben sich geändert, mir fallen die langen Arme und langen Finger auf. Aus den wenigen Knochen, die man 1974 gefunden hat, wurde ein komplettes Skelett nachkonstruiert. Es zählt zu den ältesten Funde menschlicher Vorfahren. Über 3,000.000 Jahre alt, wenn ich mir die Nullen dazudenke, das ist schon ein beachtlicher Zeitraum.

Lucie Addis Abeba

Die Hauptstadt von Äthiopien ist keine Schönheit. Wolkenkratzer neben Barackensiedlungen, dazwischen unzählige Rohbauten, die auf Fertigstellung warten. Von einem Hügel aus blicke ich über die Millionenstadt Addis Abeba.

Addis Abeba Addis Abeba Stadtansicht

Ein Wasserloch in Botswana - Khama Rhino Sanctuary

Ich sitze auf einer langen Bank in einer Art Holzhütte, genannt „Bird Hide“ im Khama Rhino Sanctuary. Das ist kein Versteck für Vögel, sondern ich verstecke mich hier, damit mich die Tiere nicht sehen. Vor mir ein Wasserloch. Vögel und Säugetiere suchen in der Trockenzeit solche Stellen regelmäßig zum Trinken auf.

Bird Hide im Khama Rhino Sanctuary

Mit meinem Fernglas beobachte ich Vögel, die sich hier ein Stelldichein geben. Mich faszinieren die unterschiedlichen Zeichnungen und Farben der unzähligen Vogelarten. Mein Favorit ist der Rotbauchwürger.

Rotbauchwürger Botswana Gelbschnabeltoko Botswana

Plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein Kudu auf. Majestätisch trägt die Antilope seine langen geschraubten Hörner. Die Kuduantilope kontrolliert nochmals alle Himmelsrichtungen bevor sie seinen Kopf zum Trinken neigt. In dieser Situation sind die Tiere eine leichte Beute für Raubkatzen, die sich auch gerade deshalb gerne in der Nähe von Wasserstellen aufhalten.

Kudu Botswana Warzenschwein Botswana

Die Antilope verlässt die Szenerie und ein paar Minuten später tauchen Impalas beim Wasserloch auf. Diese Antilopenart ist viel zierlicher und kleiner. Es herrscht ein Kommen und ein Gehen beim Wasserloch. Warzenschweine, Zebras und Giraffen statten der Stelle einen Besuch ab. Verschiedene Vögel fliegen durch die Luft. Ich sitze, staune und freue mich wieder in meinem Afrika zu sein.

Wasserloch Impala Giraffe Botswana

Ein Tier vermisse ich beim Wasserloch. Das Nashorn hat noch nicht vorbei geschaut. Dem Khama Rhino Sanctuary ist es zu verdanken, dass es heute noch Nashörner in Botswana gibt. In diesem Gelände wurden und werden die letzten Exemplare des Landes des Spitz- und Breitmaulnashorns vor Wilderern geschützt. Die Population ist seither wieder angestiegen. Wenn die Nashörner also nicht zu mir kommen, dann mache ich mich auf die Suche nach ihnen.

Khama Rhino Sanctuary

Mit meinem Toyota Landcruiser fahre ich auf den sandigen Pisten durch das Schutzgebiet. Es dauert nicht lange und die bulligen Tiere kreuzen meinen Weg. Ich halte an und beobachte die grasenden Breitmaulnashörner.

Botswana Nashorn Nashorn Botswana