Reisedoktor

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Franz Roitner

Campingplatz in den Tirasbergen

„Little Hunters Rest“ heißt mein heutiger Campingplatz in den Tirasbergen. Jäger gibt es hier zum Glück schon lange nicht mehr. Ich bin der einzige Gast und genieße die vollkommene Ruhe.

Little Hunters Rest Camping Camping Tirasberge, Namibia

Hier ist ein traumhaft schöner Platz um länger zu bleiben. Meine Reise geht aber dem Ende zu und so ist das die letzte Nacht im Zelt, die mir aber sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird. Bei einem wärmenden Lagerfeuer unter einem glasklaren Sternenhimmel lasse ich die Seele baumeln.

Namibia Sonnenuntergang

Die Dünen von Soussusvlei

Die Parktore zu den Dünen von Soussusvlei öffnen um 05:45 Uhr, das heißt früh aufstehen! Rund 60 Kilometer sind es bis zum Ziel. Nach wenigen Kilometer beginnt der Nebel. Ob sich das frühe Aufstehen lohnen wird? Rechts der Straße erblicke ich einen umherstreifenden Schabrakenschakal. Während ich ihn beobachte, springt vor mir ein Springbock auf die Straße, mit einer Vollbremsung verhindere ich einen Zusammenstoß.
Campingplatz in Sesriem

Die letzten Kilometer sind nur noch mit einem Allradfahrzeug zu bewältigen. Ich reduziere den Luftdruck meiner Reifen um nicht im Sand stecken zu bleiben. Da ich schon mehrmals hier war, kenne ich die Gegend und finde den Weg hinauf auf eine Sanddüne direkt am Soussusvlei. Nach der Dünenbesteigung beginnt das Warten ob und wann sich der dichte Nebel verzieht. Nach 90 Minuten ist meine Geduld zu Ende, die Sonne will sich nicht zeigen und ich stapfe durch den Sand zurück. Ich mache es mir auf einer Bank gemütlich und schreibe an meinem Reisetagebuch.

Soussusvlei Dünen im Nebel Reisedoktor Reisetagebuch

Die Dünen von Soussusvlei sind bis zu 300 Meter hoch und zählen zu den höchsten Sanddünen der Welt. Es handelt sich hier um Sterndünen, dh. von einem Scheitelpunkt aus verlaufen die Dünenkämme nach allen Richtungen.

Soussusvlei Dünen in Namibia

Ein paar Kilometer weiter befindet sich das Deadvlei, eine Ton-Pfanne mit vielen abgestorbenen Akazienbäumen. Als der Fluss Tsaucheb vor Jahrhunderten seinen Lauf änderte, vertrockneten die Bäume und verrotten aufgrund der Trockenheit sehr langsam. Die Akazien sollen bis zu 500 Jahre alt sein.

Deadvlei in Namibia

Die Sonne hat endlich die Wolken verdrängt und ich bleibe noch bis zum Sonnenuntergang in dieser faszinierenden Dünenwelt.

Sanddünen Namibia Sandpisten nach Soussus Vlei

Fahrt durch den Namib Naukluft Park

Der Kuiseb-Fluss schneidet eine Schlucht durch die Felsen. Die deutschen Geologen Henno Martin und Hermann Korn versteckten sich in dieser Gegend bei Ausbruch des 2. Weltkrieges. Zwei Jahre lang lebten sie in dieser unwirtlichen Gegend. Den täglichen Kampf ums Überleben beschreibt Henno Martin in seinem Buch „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“. Zur ersten Lagerstätte der beiden führt heute ein Fußweg.

Kuiseb Canyon Namibia Henno Martin Shelter

Der Stamm der Köcherbäume besteht aus schwammigen Mark, das große Mengen Wasser speichern kann. Die Planzen können so lange Trockenperioden überleben. Ein toter ausgetrockneter Baum ist sehr leicht und kann von einer Person ohne Mühe getragen werden. Ich hebe einen abgestorbenen Ast auf, er ist kaum schwerer als ein Blatt Papier. Juni und Juli ist Blütezeit. Die hellgelben, bis zu 25 cm langen Blütenstände locken viele Vögel und Insekten an.

Köcherbaum Namibia Blüten Köcherbaum

Im Ort Solitaire mache ich eine Tankstopp. Der Besitzer sammelt alte Autos und LKWs, die ein tolles Fotomotiv ergeben. Der hausgemachte Apfelstrudel, den es in der kleinen Bäckerei gibt, ist weit und breit bekannt und schmeckt wirklich lecker.

Tankstelle Solitaire Oldtimer in Solitaire

Je weiter ich in den Süden fahre, umso abwechslungsreicher wird die Landschaft; das Licht der späten Nachmittagssonne färbt das Gras und die Berge in wunderschöne Pastelltöne.

Namib Naukluft Park