Reisedoktor

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Franz Roitner

Costa Rica: La Fortuna Wasserfall

Mit knöchelhohen Bergschuhen und Regenjacke ausgerüstet starte ich den Abstieg zum Catarata de Fortuna (La Fortuna Wasserfall). Mein Reiseführer empfiehlt festes Schuhwerk, da der Weg steil und rutschig sei. Die letzte Woche hat es hier mehr oder weniger durchgeregnet, so mache ich mich auf das schlimmste gefasst. Mitleidig mustere ich andere Besucher die mit Sandalen und Flip-Flops starten. Der Weg führt über steile Stufen nach unten. Die sind gut zu gehen, anscheinend wurde ein komplett neuer Weg nach unten gebaut. Die hohe Schuhe waren heute wohl umsonst, die Regenjacke bewährt sich aber.

La Fortuna Wasserfall

Über 70 Meter stürzen die Wassermassen nach unten. Normalerweise darf man im Pool vor dem Wasserfall schwimmen. Die Durchflussmenge ist aber im Moment so groß, dass Baden derzeit verboten ist. Schnell bin ich die vielen Stufen nach unten gestiegen, der Aufstieg gestaltet sich hingegen als sehr anstrengend und atemberaubend. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die warmen Temperaturen bringen mich tatsächlich ordentlich ins Schwitzen. Der Besuch des La Fortuna Wasserfall lohnt sich aber trotzdem.

Costa Rica: Von der Kakaopflanze zur Schokolade

Ich schwanke. Nicht das ich getrunken hätte, ich gehe weiter und schwanke wieder. Unter mir donnert der Fluss Sarapiqui. Über 262 Meter ist diese Hängebrücke lang und sie ist nicht jedermanns Sache. Gleich zu Beginn entscheidet sich ein Besucher kehrt zu machen und auf die Kakaotour zu verzichten. Ich leide zwar unter Höhenangst, komme aber sehr gut zurecht, da gibt es schlimmeres. Ich habe sogar Spaß daran schwankend ans andere Ufer zu gelangen.

Costa Rica Hängebrücke Kakaofrucht

Guide Steven erklärt mir in einer ausführlichen und sehr eindrucksvollen Präsentation, wie aus einer Kakaopflanze Schokolade gewonnen wird. Ich verkoste, das heißt ich lutsche an einer frischen Kakaobohne. Schmeckt ein wenig nach Litschi. Besser mundet dann schon die getrocknete und kurz angeröstete Kakaobohne. Mit meinen Fingernägeln ziehe ich die Schale vom Kern und mmmhhhh, einfach köstlich, reiner Schokoladengeschmack. Zum Kosten bekomme ich dann noch gemahlene Kakaobohnen. Danach wird das Pulver in heißes Wasser gerührt. Den Kakao kann ich mit Muskat, Chilli, Maismehl, Vanille oder Pfeffer verfeinern.

Kakaobohnen

Neben dem Prozess von der frischen Kakaofrucht bis zur fertigen Schokolade erklärt Steven allerlei Wissenswertes um die Geschichte des Kakaos. Am Ende verkoste ich frisch geschmolzene Schokolade und selbstgemachte Pralinen. Aus der dreistündigen Tour wird ein vierstündiger kurzweiliger und sehr lehrreicher Ausflug. Ein kleines Säcken mit 15 gerösteten Kakaobohnen bekomme ich als Souvenir geschenkt, und da Kakaobohnen früher ein Zahlungsmittel waren, könnte ich die Bohnen gegen Postkarten eintauschen. Da wäre ich schön blöd, die lecker Schokobohnen behalte ich natürlich als Reiseproviant.

Kakaotour Schokolade Costa Rica

Costa Rica: Namuwoki Lodge und die Strände um Puerto Viejo

Ich liege in der Hängematte vor meinem Bungalow in der Namuwoki Lodge und beobachte wie die Regentropfen von den Blättern auf den Boden tropfen. Außer diesem Geräusch höre ich nichts, absolut nichts. Beim Anblick der Fotos denkt man wahrscheinlich, man ist mitten im Dschungel. Doch die Lodge liegt nur zwei Gehminuten von der Straße entfernt, wo sich einige Restaurants und ein kleiner, gut sortierter Supermarkt befindet. Zum Strand ist es dann auch nicht mehr weit.

Namuwoki Lodge Costa Rica Namuwoki Lodge

Den heutigen Vormittag verbringe ich in der Hängematte. Ich blättere durch meine Costa Rica Reiseführer und verfolge die Hurrikan-Neuigkeiten auf meinem Mobiltelefon. Kaum zu glauben, dass sich ein paar hundert Kilometer weiter nördlich gerade Dramen abspielen.

Hängematte Namuwoki Lodge

Am Nachmittag zeigt sich zeitweise die Sonne. Mit meinem Mietwagen besuche ich die Ortskerne von Puerto Viejo und Manzanillo. Die Straße führt zum Teil direkt am Strand vorbei. Über ein Dutzend Surfer liegen im Wasser und warten auf die nächste Welle. Manchen gelingt es im richtigen Augenblick auf das Board zu steigen und auf den Wellen zu reiten. Am Ende landen alle spektakulär oder auch sehr unspektakulär im Wasser.

Puerto Viejo Puerto Viejo Surfer

Vor mir liegt ein einsamer Strand, hinter mir der Dschungel. Ganz am Ende von Manzanillo, dort wo die Straße endet, führt ein Spazierweg weiter entlang des Meeres. Außer mir spazieren heute nur Blattschneideameisen am Weg. Die sind dafür sehr, sehr viele und tragen Blätter, die ein vielfaches der eigenen Körpergröße haben. Es macht Spaß die Ameisenstraße zu verfolgen. Obwohl ich gar nicht danach gesucht habe, finde ich am Ende die perfekte Palme, wie aus dem Bilderbuch. Auf vielen Wandkalendern wurde genau diese Palme abgebildet? Ein Foto ist natürlich Pflicht.

Manzanillo