Reisedoktor

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Franz Roitner

Pisaq und mit dem Zug nach Machu Picchu Stadt

Für viele ist Machu Picchu der Höhepunkt einer Reise nach Peru. Doch bevor wir das Abenteuer Machu Picchu in Angriff nehmen, besuchen wir die Inkastadt Pisaq. Schon von weitem sehe ich die vielen in den Hang gebauten Terrassenfelder. Diese wurden seit den 1970er Jahren kontinuierlich restauriert. Am oberen Ende der Terrassen gehe ich durch die Ruinen der alten Stadt.

Terrassenfelder Pisaq Peru

Ich habe bereits erwähnt, dass man in Peru sehr köstlich essen kann. Eine besondere Spezialität in Peru ist Cuy, also Meerschweinchen. Wir fahren durch ein Dorf, das links und rechts der Straße fast nur aus Restaurants besteht, die frisch gegrillte Cuy anbieten. Die Verkäuferinnen stehen mit den Spießen am Straßenrand und halten sie in die Höhe. Ich habe das Fleisch schon bei einem Buffetessen probiert. Es schmeckt ähnlich einem Hühnerfleisch, jedoch mit einem süßlichen Geschmack, der nicht gerade meiner ist. Ich verzichte daher heute auf Cuy am Spieß.

Meerschweinchen Peru

Am Nachmittag erreichen wir nach einer kurzen Besichtigung der Inkaruinen von Ollantaytambo die Bahnstation des gleichnamigen Ortes.  Unsere Plätze sind reserviert und schon sitze ich in einem hellem Zugabteil mit Panoramafenster auf dem Weg nach Aguas Calientes, das heutzutage Machu Picchu Pueblo genannt wird.

Zug nach Machu Picchu Zugfahrt Peru

Die Fahrt führt entlang eines Flusses, links und rechts ragen steile Felsen empor. „Veronika“ , die Zugbegleiterin zeigt auf einen mit Schnee bedeckten Berg. „Veronika“ so muss der schöne Berg wohl heißen. Die Stewardessen und Stewards servieren Getränke und einen kleinen Snack. Auch sonst erinnert mich die Zugfahrt an eine Flugreise. Die Durchsagen klingen wie in einem Flieger und die Klimaanlage ist um ein paar Grad zu kühl eingestellt.

Zugfahrt Aguas Calientes Berge in Peru

Ein Erlebnis ist es aber allemal und bald erreichen wir den Bahnhof von Machu Picchu Stadt. Hier geht es zu Fuß weiter ins Hotel im Zentrum des Orts. Morgen besuchen wir die sagenumwobene Inkastadt Machu Picchu. Das touristische Highlight von Peru steht wohl auf jeder Perureise am Programm. Viele Besucher, vor allem aus den USA kommen nur wegen Machu Picchu nach Peru. Dementsprechend touristisch geht es hier zu. Der Ort hat in den letzten Jahren einen regelrechten Wildwuchs erlebt.

Bahnhof Machu Picchu Pueblo

Ursprünglich einstöckige Häuser sind jetzt vier oder fünf  Stockwerke hoch. Der Ort besteht eigentlich nur aus Hotels, Restaurants und Souvenirshops.  Von Schönheit ist Machu Picchu Pueblo nicht geprägt und viele Keiler locken mit Happy Hour und Aktionspreise in die Restaurants. Mehr als eine Nacht bleibt hier aber auch kaum jemand und so kann ich das Treiben  schnell wieder vergessen.

Machu Picchu Pueblo Aguas Calientes

Cusco – vielleicht die schönste Stadt von Peru

Ich stehe begeistert auf dem Hauptplatz der Stadt Cusco. Der Name bedeutet übrigens „Nabel der Welt“. Von hier aus wurde das Inkareich auf seinem Höhepunkt bis zum Jahr 1533 regiert. Die Inkas waren  zu dieser Zeit jedoch zerstritten und es gab einen Bürgerkrieg. Das erleichterte den Einmarsch einer kleinen Gruppe von Spaniern, die Cusco übernahmen.

Cusco Hauptplatz

Der Einmarsch gab den Startschuss zur Vernichtung der alten Inkakultur. Die Spanier unter der Führung von Pizarro ließen alles Gold und Silber zusammentragen und schmolzen es ein. Auf den alten Gebäuden und Tempel der Inkas wurden prunkvolle Kirchen errichtet. Wie mag es hier vor 500 Jahren wohl ausgesehen haben?

Cusco, Peru Cusco Altstadt

Ich spaziere durch die kleinen Gassen rund um den Hauptplatz. Hier haben sich Souvenirshops, Restaurants und nette Cafés angesiedelt. Bunt ist der Mercado Central San Pedro, wo vor allem Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse angeboten werden.  In einer eigenen Abteilung kann man frisch gepresste Fruchtsäfte kaufen und eine Ecke mit Garküchen gibt es natürlich auch.

Cusco Innenstadt Markt in Cusco

Doch nicht nur die Stadt ist sehenswert, im Umkreis von Cusco gibt es einige historische Tempelanlagen der Inkas, zum Beispiel Saqsaywaman. Unglaublich, wie hier vor rund 600 Jahren bis zu 200 Tonnen schwere Felsblöcke behauen, transportiert und zu einem Bauwerk zusammengefügt wurden. Die Wände der Steine sind komplett glatt. Wie die Inkas das geschafft haben, bleibt trotz vieler Spekulationen ein Rätsel.

Saqsaywaman Cusco

Auf der Sonnenroute nach Cusco - Peru

Die „Ruta del Sol“ (Sonnenroute) erstreckt sich von Puno nach Cusco. Auf der Strecke gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Fotostopps.

Hochland Peru - Sonnenroute

Da auf dem Weg nach Cusco viele Touristen unterwegs sind, dürfen zahlreiche Verkaufsstände nicht fehlen. Angeboten werden vor allem Textilien aus Alpaka Wolle. Es empfiehlt sich die Qualität gut zu prüfen, da viele Produkte hier mit günstiger synthetischer Wolle vermischt sind. Wer vorher schon echte weiche Alpaka Wolle zwischen seinen Fingern gespürt hat, merkt gleich den Unterschied.

Straßenstand in Peru Ruta del Sol in Peru

In Raqchi spaziere ich durch die Reste einer alten Tempelanlage, die von den Inkas gebaut wurde.

Raqchi Peru Ruinen Raqchi

In Andahuaylillas steht eine alte Lehmziegelkirche. Von außen wirkt der Bau in dem kleinen Ort eigentlich sehr unscheinbar. Ich betrete den Raum, und es bleibt einem die Luft weg. Es ist leider nicht erlaubt hier zu fotografieren und ich kann den vielen Prunk gar nicht in Worte fassen. Die Kirche wird übrigens auch „Sixtinische Kapelle“, nach  dem berühmten Bau im Vatikan, genannt.

Andahaylillas Kirche Kirche in  Peru