Reisedoktor

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Franz Roitner

Ausflug in die Umgebung von Santiago de Cuba

Heute früh mache ich mich mit meinem Mietwagen auf den Weg, um die Umgebung von Santiago de Cuba zu erkunden. Südöstlich der Stadt fahre ich in das Valle de la Prehistoria. Die Idee für das Einfahrtstor könnte von der Familie Feuerstein kommen und gleich danach entdecke ich die ersten, aus Beton gegossenen Dinosaurier.

Dinosaurier auf Kuba Tyrannosaurus Rex auf Kuba

Zu Fuß wage ich mich an die Betonriesen heran. Tyrannosaurus Rex oder Brontosaurus, wer ist jetzt wer? Als Kind haben mich die riesigen Urtiere interessiert, aber die Bestimmung fällt mir schwer, was wahrscheinlich auch an der Mittagshitze liegt.

Valle de la Prehistoria

Mein nächster Stopp ist das Cafetal La Isabelica. Die Anfahrt gestaltet sich mit meinem Mietwagen als schwierig. Die letzten Kilometer geht es über eine Lehmpiste und durch tiefe Wasserpfützen, und dann geht gar plötzlich nichts mehr. Ich lasse das Auto stehen und gehe die letzten Meter zu Fuß. Die Anreise hat sich trotzdem gelohnt und das Klima ist angenehm kühl. Früher wurden hier Kaffeebohnen geerntet und weiterverarbeitet. Das Haus des Plantagenbetreibers ist sehr nobel eingerichtet, es dürfte sich um ein sehr lukratives Geschäft gehandelt haben. Heute ist die Anlage ein Museum und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Cafetal La Isabelica Kaffeestrauch

Die Stadt Santiago de Cuba liegt in einer tiefen Bucht. Der Meerzugang ist schmal. Um sich vor Piraten zu schützen wurde an dieser Enge das Castillo de San Pedro del Morro errichtet, das ich von innen besichtige. Vom Meer aus sieht das Castillo sicher sehr beeindruckend aus.

Castillo de San Pedro

Auf Entdeckungstour in Santiago de Cuba

Nach dem sehr dörflichen Baracoa hatte ich mich schon Santiago de Cuba gefreut. Doch ich hatte ganz vergessen, wie anstrengend und laut es in einer 450.000 Einwohner großen Stadt zugehen kann. Dass beginnt bereits beim Verkehr. Ständig muss ich aufpassen, dass mich kein Taxi, Bus oder Mopedfahrer über den Haufen fährt. Es ist unglaublich laut und von den Abgasen der alten Autos will ich gar nicht sprechen.

Santiago de Cuba Cabrio in Kuba

Ich flüchte ins Museum des Bacardi-Gründers Facundo Bacardi. Mit mir spazieren noch zwei andere Touristen durch das dreistöckige Gebäude. Die vielen Busgruppen, die in der Stadt unterwegs sind, fotografieren das Gebäude nur von außen. Da bin ich schon wieder  froh, meinen Besuch in Kuba mit einem Mietwagen geplant zu haben. Ich kann mir meine Zeit frei einteilen und Fotostopps einplanen, wo und wann ich will.

Bacardi Museum Santiago Musiker in Kuba

So lande ich als einziger Besucher auf der Terrasse des Hotels Casa Granda und genieße den Blick auf Kathedrale, Museum Velazquez und Rathaus. Das Museum gilt als ältestes Haus Kubas und ist eine Besichtigung wert. Weiter spaziere ich durch stark befahrene Straßen und lande dann plötzlich in einer ruhigen Gegend.

Kathedrale in Santiago de Cuba

Ein Friedhof mag vielleicht ein seltsames Besichtigungsziel sein, aber Santiagos Cemetiere will ich mir nicht entgehen lassen. Ich komme gerade rechtzeitig um die Wachablöse an José Martis Grab mitzuerleben, doch was heißt Grab? Ein riesiges Monument ist es, welches die weißen Marmorgräber überragt.

Jose Martis Grab Santiago de Cuba Cemetiere

Im Anschluss fahre ich zur Wallfahrtskirche El Cobre, die sich in den Bergen befindet.  In einem Seitenteil der Kirche befinden sich an einer Wand Gehbehelfe, die zum Dank an ein Wunder der Madonna, die über dem Altar in einem goldenen Kleid thront, überlassen wurden. Ich zünde auch eine Kerze an, kann ja nicht schaden.

El Cobre Santiago de Cuba Kerzen El Cobre

Am Abend fahre ich zurück in die Stadt und finde ein Paladar (privates Restaurant) mit herzhaft gutem Essen. In der gemütlichen Bar daneben schmeckt der Rum bei kubanischer Musik gleich doppelt so gut.

Paladar in Santiago de Cuba Santiago de Cuba Rum