Das Wetter bleibt leider sehr dunstig. Mit einem gemieteten Taxi werde ich heute noch die Insel erkunden. Ich habe keine großen Erwartung wegen des Wetters, obwohl die Fahrstrecke heute über die laut Reiseführer schönste Bergstraße von Kap Verde führt.
Die Straße führt auf etwa 1500 Meter über einen Bergkamm. An der schmalsten Stelle ist der Berggrat gerade Mal so breit wie die gesamte Pflasterstraße. Rechts und links geht es hier fast senkrecht mehrere Hundert Meter in die Tiefe. Der Nebel lässt die Szenerie gerade noch ansatzweise erkennen.
Oben auf dem Bergkamm besuche ich das Dorf Pico da Cruz. Die Straße führt durch dichte Wolken über die spektakuläre Landschaft. Der Wind weht stark, dies gibt der gesamten Szenerie noch einen weiteren gespenstischen Reiz.
Gespenstisch wird es in Porto Novo. Der Ort ist zugleich der Hafen der Insel. Sobald die Fähren und die an- oder abreisenden Gäste verschwunden sind, kehrt Stille ein. Vor fast jeder Hausmauer lungert jemand herum. Der Wind pfeift durch die Straßen, der Sand fliegt durch die Luft. Ein Ort, wo auch ein amerikanischer Western hätte entstehen können.