Reisedoktor

Reisedoktor

Franz Roitner

Usbekistan: Auf der historischen Seidenstraße in Samarkand

Je mehr man reist umso weniger „wow“ Erlebnisse gibt es. Jetzt stehe ich vor den gewaltigen Portalen am Registanplatz und ein „wow“ legt sich in Gedanken auf meine Lippen. Es ist einer der Orte, wo man einmal im Leben gewesen sein sollte. Von der Besucherterrasse habe ich einen schönen Ausblick auf den Registanplatz in Samarkand.

 

Samarkand, Samarkand, ich murmle Samarkand mehrmals leise vor mich hin. Jetzt stehe ich im Herzen von Usbekistan. Ich stelle mir die Kamelkarawanen vor, die vor Hunderten von Jahren die Strecken zwischen Korea, China und Istanbul bewältigten.

 

Gegen eine verhältnismäßig hohe Sondergebühr sperrt mir ein Wachmann die Tür zu einem der Minarette auf. Über eine enge Wendeltreppe steige ich die Stufen empor. Ganz oben im komplett flachen Dach ist ein kleines Loch. Ich passe gerade mit meinem Oberkörper und der Fotokamera durch und kann mich um die eigenen Achse drehen. Die Perspektive entschädigt für das Extrageld.

 

Die Bibi-Chanum Moschee war zum Zeitpunkt der Unabhängig Usbekistans von der UDSSR in einem desolatem Zustand. Alte Fotos zeigen das zerstörte Bauwerk. In den letzten 25 Jahren wurden überall in Usbekistan die alten historischen Schätze renoviert. Viele Bauwerke sind noch nicht wiederhergestellt und es wird weiter restauriert.

Der große Markt in Samarkand ist ein Muss:

Samarkand Markt Marktstand Samarkand
Markt in Samarkand Markt Samarkand

Usbekistan: Sommerpalast des letzten Emirs von Buchara

Den Großteil des Jahres verbrachte der letzte Emir von Buchara in seinem Sommerpalast. Bis zur Oktoberrevolution 1920 ließ es sich der Herrscher der Stadt gut gehen. Vom einstigen Paradiesgarten ist nicht mehr viel übrig. Die kleinen, aber prachtvollen Gebäude wurden und werden noch immer renoviert.

 
 

Gegenüber der Zitadelle in der Altstadt von Buchara befindet sich eine aktive Moschee.

Die aktuellen Gebetszeiten sind an einer Tafel außerhalb ersichtlich.

 

Ich besuche das WC und die Waschräume, wo sich die Männer traditionell vor dem Gebet waschen. Wenige Männer haben sich heute zum Nachmittagsgebet versammelt. Viele kommen zu spät und im Laufschritt geht es ohne Waschung in die Moschee. So genau nimmt man es nicht mit der Religion.

 

Usbekistan: Sehenswürdigkeiten in Buchara

Zu Fuß und mit dem Auto besichtige ich heute die historischen Teile und Bauwerke von Buchara. Weltberühmt und bekannt sind die Portale der alten Medresen (Koranschulen, die den heutigen Universitäten gleichzusetzen sind).

 

Von einem Teehaus mit Terrasse aus ich einen schönen Platz mit Blick auf zwei Medresen und ein Minarett.

Was wäre eine Stadt ohne Vergnügungspark und Riesenrad. In jeder größeren Stadt in Usbekistan habe ich bisher ein Riesenrad gesehen. „Brot und Spiele für das Volk“ heißt es auch in Usbekistan.

 

Beim Riesenrad rechts geht es hier zum alten Mausoleum, einem rund 1.000 Jahre alten Steingebäude. Das Muster des Mauerwerks wurde alleine durch die Anordnung der 20 x 20 x 4 cm großen Ziegel gefertigt.

 

Alle Touristen von Buchara versammeln sich am Abend zur großen Folklore Show. Je nachdem was gebucht wurde, gibt es „nur“ Tee oder ein komplettes Abendessen. Während Frauen traditionelle Tänze und Mode aus Buchara vorführen, wird das Essen serviert.

Die Touristen kommen aus allen Teilen der Welt. Eine junge Reiseleiterin aus Japan verteilt in gebückter Haltung ihren Gästen ein paar Flaschen mitgebrachter Soja Sauce. Das Gebäude ist wirklich schön, der Rest erinnert mich an den Musikantenstadl, aber der soll ja angeblich auch vielen Menschen gefallen.