Reisedoktor

Reisedoktor

Franz Roitner

Felsgravuren und die weiße Stupa der Mongolei

Endlose Weiten bei der Fahrt durch die südliche Mongolei. Eine Orientierung ist für mich völlig unmöglich. Die Pisten führen in alle Richtungen, kreuz und quer durch die Landschaft. Verkehrszeichen oder Wegweiser gibt es keine. Es bleibt mir ein Rätsel wie sich mein Fahrer Dasha orientiert. Er zeigt auf seinen Kopf, sagt GPS und lacht

Mongolei Strassen Kamelherde in der Mongolei

Wir halten an einer Stelle, wo ein kilometerlanges Band von Schiefergestein durch die Steppe führt. Hier finde ich eine Unzahl von Felsgravuren. In meinem Reiseführer finde ich keine weiteren Infos zu diesem Ort, aber es dürften sehr alte Gravuren sein, die Tiere und Menschen bei der Jagd zeigen. Viele Felsgravuren sind von der Witterung zerstört. Wieder spaziere ich völlig allein, ohne andere Besucher oder Touristen durch diesen historischen Ort.

Felsgravuren in der Mongolei Landschaft der Mongolei

Mein Zelt schlage ich heute am Fuße von Tsagaan Suwarga auf. Die weiße Stupa ist eine Kalksteinformation, die in den verschiedensten Pastelltönen leuchtet. Die Sonne meint es leider nicht gnädig mit mir, und so fehlen beim Fotospaziergang die Kontraste und die leuchtenden Farben der untergehenden Sonne. Ich setzte mich auf den Boden und genieße die vollkommene Ruhe, die mich umgibt, und erlebe einen spektakulären Sonnenuntergang.

Weisse Stupa, Mongolei Sonnenuntergang Mongolei

Um den Sonnenaufgang zu erleben krieche ich am nächsten Morgen bereits um 5 Uhr früh aus dem Zelt. Das zeitige Aufstehen zahlt sich aus.

Tsagaan Suwarga - die weiße Stupa

Mit einem russischem Geländewagen durch die Mongolei

Die Mongolei kann man nicht mit einem eigenen Mietwagen bereisen. Dasha ist mein mongolischer Fahrer für die nächsten 2 Wochen. Den Großteil des Jahres lebt er als Viehzüchter im Süden der Mongolei. Im Sommer chauffiert er mit seinem alten russischen Geländewagen Touristen durch das Land. Ona begleitet uns. Sie ist in einer Nomadenfamilie aufgewachsen und hat in Österreich, Deutschland und in der Schweiz als Kindermädchen gearbeitet. Jetzt führt sie mich als Reiseleiterin und Campingköchin durch ihr Heimatland.

Ona und Dasha, Steppenfuchs Strassen in der Mongolei

Nach rund 280 km Fahrt von Ulaan Bataar lassen wir die Asphaltstraße hinter uns. Auf Lehmpisten geht es weiter. Jetzt wird mir schon klar, warum an Touristen keine Autos vermietet werden. Alle paar Kilometer verzweigt sich der Weg. Verkehrsschilder existieren nicht mehr.

Amarbayasgalant in der Mongolei

Amarbayasgalant ist ein altes Kloster, dessen Gründung auf das Jahr 1727 zurückgeht. Vor der kommunistischen Periode lebten hier bis zu 8000 Mönche. 1937 wurde das Kloster zerstört, aber seit 1987 wieder kontinuierlich renoviert.

Kloster Mongolei Stupa Kloster in der Mongolei

Zuerst schlage ich mein Zelt in der Nähe des Klosters auf und spaziere dann zur neu erbauten Stupa. Der Blick über das Tal ist wunderschön. Die Besichtigung des Klosters ist für den morgigen Tag angesetzt.

Mongolei Amarbayasgalant Buddha Statue