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Franz Roitner |
Der Hauptbahnhof von Taipeh ist blitzblank. Die Wartenden stellen sich brav und artig hintereinander zwischen zwei gelben Bodenlinien an. Hier wird nicht gedrängelt um in den Zug zu kommen. Pünktlich fährt der Schnellzug nach Taichung ein. Die ergonomisch geformte Lokomotive lässt schon auf große Geschwindigkeiten schließen.
Mit knapp 300 km/h brausen wir in Richtung Süden. Das Waggoninnere hat Flugzeugatmosphäre, es gibt aber viel Platz.
Leuchtreklameschilder in allen Farben mit riesigen Schriftzeichen erhellen die Nacht.
Es riecht nach frittiertem Öl. Die Speise in der Friteuse kann ich nicht identifizieren. Daneben befindet sich ein Würstelstand mit Hot-Dogs und Würsten, die einer Käsekrainer ähneln.
Weiter rechts riecht es intensiv nach Innereien. Kein Wunder, hier warten Nieren, Leber und Hoden am Spieß darauf, gebraten und gegessen zu werden. Der riesige Tintenfisch sieht appetitlich aus, die Muscheln ebenfalls. Ich war bereits Abendessen und bin leider (oder zum Glück) schon satt.
Am Shilin Nachtmarkt gibt es neben den kulinarischen Genüssen auch viel Ramsch zu kaufen. An pinken Automaten kann man Plüschtiere fischen. Für die Spiellust der Taiwanesen ist also auch gesorgt.
Am Stadtrand von Taipeh befindet sich das Nationalmuseum. Ein großer Museumsliebhaber bin ich nicht. Ein kurzer Rundgang genügt mir. Ich fühle mich in den großen Museen dieser Welt nicht sonderlich wohl, oft bin ich von der Fülle der Ausstellungsstücke überfordert.
Meine Museumsführerin ist allerdings genial. Ohne groß auszuschweifen bringt sie die Informationen auf den Punkt und zeigt unserer Besuchergruppe die wichtigsten Kunstschätze der Insel. Zum ersten Mal muss ich sagen, dass eine Museumsführung viel zu schnell vergangen ist.
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