Reisedoktor

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Franz Roitner

Usbekistan: Fahrt von Samarkand nach Tashkent

Ich bin zurück in Tashkent. Bevor ich in den Osten der Hauptstadt reise, besuche ich die Neustadt von Tashkent. Der Platz der Unabhängigkeit ist russisch groß dimensioniert. Störche symbolisieren die Stabilität von Usbekistan.

Hauptstadt von Usbekistan Usbekistan Störche

Das Laub ist herbstlich bunt gefärbt und beim flanieren im Park vergesse ich fast, in Zentralasien zu sein. In einem „Salettl“ mache ich eine Teepause. Davor bieten viele Maler ihre Bilder und ihre Dienste für ein Porträt an. Das Ende meiner Reise naht. Einheimische leihen sich Fahrräder aus. Für manche Erwachsene dürfte es der erste Ritt auf dem Drahtesel sein, der ist heutzutage aus Kunststoff und kommt aus China.

Taschkent Park Teepause in Usbekistan

Ein Gruppe Studenten kommt schnellen Schrittes auf mich zu und will mich interviewen. Wie mir Usbekistan gefällt und so weiter. Da ich noch nicht einmal 24 Stunden im Land bin drehe ich den Spieß um. Ich stelle die Fragen. Welche Sprachen sie am Institut lernen können? Englisch, Koreanisch, Russisch, Chinesisch, bekomme ich als Antwort. Auch Deutsch? frage ich nach. Ja, auch Deutsch antwortet mir nach einer kurzen Pause eine der jungen Studentinnen, so ganz sicher ist sie sich nicht.

Taschkent Usbekistan im Herbst

Usbekistan: Stadtrundfahrt in der Hauptstadt Tashkent

Das Telefon am Nachtkästchen reißt mich aus dem Schlaf. Es ist stockdunkel, ich höre nur den Lärm von vorbeifahrenden Autos, der in mein Hotelzimmer dringt. „Hello?“ fauche ich schlaftrunken in den Hörer. „Wake up call“ erwidert der Rezeptionist. Ich blicke auf meine Armbanduhr, es ist 4 Uhr früh.

Um 9 Uhr werde ich von meinem Guide abgeholt. Entweder handelt es sich um ein Missverständnis oder der Nachtdienst im Hotel ist übermotiviert. Ich lege mich wieder ins Bett, an Schlaf ist nicht mehr zu denken.

Tashkent Altstadt

Was erwartet mich in Usbekistan? Meine Gedanken kreisen um das beim Reiseveranstalter Reisefieber Reisen gebuchte Programm. Die Rundreise bringt mich von West nach Ost, es wird ein Streifzug durch das ganze Land. Angelangt in der Stadt Samarkand falle ich wieder in den Schlaf. Um 8 Uhr läutet erneut das Telefon. Mein Reiseleiter ist schon da.

Ich stehe in der Altstadt von Tashkent und sehe das erste landestypische Tor am Eingang zu einer Moschee. Die feinen Fliesenornamente spiegeln sich in der Morgensonne.

Tashkent Medrese Kuppel Usbekistan

Es heißt Schuhe ausziehen und dann stehe ich alleine in der riesigen Gebetshalle. Die Kleidervorschriften in Usbekistan sind nicht allzu streng, Frauen haben ohne Kopftuch Zutritt. Überhaupt wird der Islam im gesamten Land nicht streng gelebt, erzählt mir mein Guide Alisher. Die Menschen essen Schweinefleisch, trinken Alkohol und nur wenige halten die Gebetszeiten ein.

Moschee in Tashkent Moschee Kuppel

Beim Eingang zur U-Bahn werden die Taschen kontrolliert. Nicht so streng wie am Flughafen, aber die Tasche muss man eigentlich geöffnet vorzeigen. Als Tourist werde ich vom Polizisten mit einem Lächeln durchgewunken. Umgekehrt wird man als Usbeke in Europa sicher besonders streng kontrolliert.

Großer Markt Tashkent Tashkent Markt

Am großen Markt versucht mir niemand irgendetwas aufzudrängen oder zu verkaufen. Freundliche Gesichter heißen mich willkommen. Unzählige Stände bieten Schwein-, Rind- oder Lammfleisch an. Selten habe ich so einen sauberen und geruchsarmen Fleischmarkt erlebt. Obst, Gemüse und Gewürze liegen für das Auge aufbereitet zum Kauf bereit.

Markt in Usbekistan Markthalle in Tashkent

Die frisch gegrillten Fleischspieße und die Reisspeisen riechen appetitlich. Leider habe ich noch keinen Hunger.

Schaschlik in Usbekistan Usbekistan Marktfrau