Reisedoktor

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Franz Roitner

Bali: Gunung Batur - Pura Besakih - Tirtagangga

Früh am Morgen stehe ich auf einem Aussichtspunkt in der Nähe des Danau Batur. Von hier aus habe ich einen schönen Blick auf den Gunung Batur und die umliegende Landschaft. Der riesige Vulkankrater ist mit einer dichten Vegetation überzogen. In der Mitte ragt der Gunung Batur mit 1717 Meter Höhe empor. Viele Bergsteiger sind sicher schon am Gipfel angelangt. Die Touren auf den Berg starten meist  um 3 oder 4 Uhr morgens und nach drei bis vier Stunden soll man bereits ganz oben angelangt sein.

Batur Lake auf Bali

Sehr früh am Vormittag ziehen dann meist schon Wolken auf. Meine Bergschuhe habe ich (bewusst) in Österreich „vergessen“. Mein Fahrer bringt mich zum See und von hier aus habe ich einen fantastischen Blick über den Lake Batur. Die Bootsvermieter sind noch nicht an ihrem Arbeitsplatz. Um 7 Uhr morgens ist noch nicht wirklich viel los hier, aber gerade deshalb lohnt sich das frühe Aufstehen.

Batur Lake Gunung Batur

Von vielen Seiten wird mir vom Besuch des größten und wahrscheinlich ältesten Tempels auf Bali abgeraten. Nicht weil der Pura Besakih keinen Besuch wert wäre, sondern weil auf Biegen und Brechen versucht wird, Geld aus den Taschen der Touristen zu ziehen. Entsprechend vorbereitet wehre ich mich standhaft gegen überhöhte Eintrittstickets, „obligatorische“ Guides und ich lasse mich auch nicht wegschicken, um Tickets bei der offiziellen Ticketverkaufsstelle zu erwerben, die einen Kilometer entfernt liegt.

Besakih Bali

Nach vielen Diskussionen hat auch der letzte Guide, der sich zuerst als Sicherheitspersonal ausgegeben hat, aufgegeben. Nun kann ich in Ruhe die Tempelanlage alleine besichtigen. Der Pura Besakih liegt an einem Berghang und viele Stufen führen durch die Anlage. Der Besuch lohnt sich.

Bali Maske Besakih Tempel

Der Wassergarten von Tirtagangga ist überschaubar. Am Eingang wird an Kiosken Fischfutter verkauft. Entsprechend fett liegen die Fische hier in den Teichen und warten mit offenem Maul auf Fütterung.

Tirtagangga auf Bali

Auf kleinen Betoninseln spaziere ich über einen Teich. Es bieten sich viele Fotomotive an. Schwimmen in einem der Becken verspricht ewige Jugend. Ob das Baden auch die Jugend zurückbringt, und will ich überhaupt ewig jugendlich sein?

Reisedoktor Bali Tirtagangga

Bali: Der Tempel Taman Ayun in Mengwi

Die Sonne heizt zur Mittagsstunde kräftig vom Himmel. Mit langsamen Schritten nähere ich mich dem zweitgrößten Tempel auf Bali. Die Schweißperlen laufen mir übers Gesicht. Frauen, Männer und Kinder haben sich ebenfalls auf den Weg zum Pura Taman Ayun im Ort Mengwi gemacht.

Mengwi Bali Mengwi Tempel

Balinesen mit Opfergaben und Touristen mit Kameras steuern auf den Eingang zu. Dann teilen sich die Wege. Nur Einheimische dürfen das Innere des Tempels betreten. Ich spaziere entlang der Tempelmauer und habe schöne Einblicke auf die unzähligen Schreine.

Taman Ayun Mengwi

Zwischen den Tempeln bewegen sich schön gekleidete Balinesen. Sie entzünden Räucherstäbchen, bringen Blumen und Opfergaben. Selten war ich in einem Land, wo die Religion eine derart große Rolle spielt wie auf Bali.

Opfergabe Mengwi Tempel in Mengwi

Bali: Pura Ulum Bratan und die Reisterrassen von Jatiluwih

Der Pura Ulum Bratan spiegelt sich auf der glasglatten Oberfläche des Bergsees Danau Bratan. Die Luft ist angenehm kühl. Es ist ruhig und still. Die meisten Touristen, die heute hier ankommen, sitzen noch beim Frühstück oder liegen im Bett. Ich schaue auf die Uhr, es ist 07:20 Uhr. Das frühe Aufstehen und die zeitige Anreise aus Ubud hat sich gelohnt.

Pura Ulum Bratan

Die Bootsvermietung hat leider noch geschlossen. Sicher wäre es schön, sich vom Wasser her den Pagoden auf den kleinen Inseln zu nähern.

Lake Bratan

Mein Fahrer Nyoman stoppt bei den Reisterrassen von Jatiluwih. Ein kleiner Spazierweg führt mich durch die über 1000 Jahre alte Kulturlandschaft. Die Morgensonne ist bereits sehr kräftig. Die aufgestellten Vogelscheuchen sehen von der Weite aus wie aufgehängte Leichen und schrecken so Vögel, wie auch so manchen Besucher.

Vogelscheuche auf Bali Reisterrassen auf Bali

Die unterschiedlichen Grüntöne sind faszinierend. Überall steht und plätschert Wasser durch das ausgeklügelte Bewässerungssystem. Von der Weite beobachte ich vier Menschen mit großen Sonnenhüten. Sie waten mühsam im tiefen Schlamm und bewirtschaften die Reisfelder. Wie viel Arbeit steckt in einer Portion Reis? Wie oft wirft man gedankenlos beim Essen Übriggebliebenes einfach weg? Ich trinke einen Kaffee in einem der vielen Restaurants hier. Das Kaffeekochen haben die Balinesen nicht erfunden, aber trotzdem genieße ich die ruhige Morgenstunde.

Jatiluwih Reisterrassen Bali