Reisedoktor

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Franz Roitner

Ein Wasserloch in Botswana - Khama Rhino Sanctuary

Ich sitze auf einer langen Bank in einer Art Holzhütte, genannt „Bird Hide“ im Khama Rhino Sanctuary. Das ist kein Versteck für Vögel, sondern ich verstecke mich hier, damit mich die Tiere nicht sehen. Vor mir ein Wasserloch. Vögel und Säugetiere suchen in der Trockenzeit solche Stellen regelmäßig zum Trinken auf.

Bird Hide im Khama Rhino Sanctuary

Mit meinem Fernglas beobachte ich Vögel, die sich hier ein Stelldichein geben. Mich faszinieren die unterschiedlichen Zeichnungen und Farben der unzähligen Vogelarten. Mein Favorit ist der Rotbauchwürger.

Rotbauchwürger Botswana Gelbschnabeltoko Botswana

Plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein Kudu auf. Majestätisch trägt die Antilope seine langen geschraubten Hörner. Die Kuduantilope kontrolliert nochmals alle Himmelsrichtungen bevor sie seinen Kopf zum Trinken neigt. In dieser Situation sind die Tiere eine leichte Beute für Raubkatzen, die sich auch gerade deshalb gerne in der Nähe von Wasserstellen aufhalten.

Kudu Botswana Warzenschwein Botswana

Die Antilope verlässt die Szenerie und ein paar Minuten später tauchen Impalas beim Wasserloch auf. Diese Antilopenart ist viel zierlicher und kleiner. Es herrscht ein Kommen und ein Gehen beim Wasserloch. Warzenschweine, Zebras und Giraffen statten der Stelle einen Besuch ab. Verschiedene Vögel fliegen durch die Luft. Ich sitze, staune und freue mich wieder in meinem Afrika zu sein.

Wasserloch Impala Giraffe Botswana

Ein Tier vermisse ich beim Wasserloch. Das Nashorn hat noch nicht vorbei geschaut. Dem Khama Rhino Sanctuary ist es zu verdanken, dass es heute noch Nashörner in Botswana gibt. In diesem Gelände wurden und werden die letzten Exemplare des Landes des Spitz- und Breitmaulnashorns vor Wilderern geschützt. Die Population ist seither wieder angestiegen. Wenn die Nashörner also nicht zu mir kommen, dann mache ich mich auf die Suche nach ihnen.

Khama Rhino Sanctuary

Mit meinem Toyota Landcruiser fahre ich auf den sandigen Pisten durch das Schutzgebiet. Es dauert nicht lange und die bulligen Tiere kreuzen meinen Weg. Ich halte an und beobachte die grasenden Breitmaulnashörner.

Botswana Nashorn Nashorn Botswana

Costa Rica: Spurensuche im Nationalpark Piedras Blancas

Spuren im Schlamm. Von welchem Tier stammen die wohl? José begleitet mich beim Morgenspaziergang im Nationalpark Piedras Blancas. Die Fußabdrücke stammen von einem Ozelot. Die nachtaktive Katze wird bis zu einen Meter lang, ist aber sehr scheu. José arbeitet schon 5 Jahre in der Nicuesa Lodge und hat erst drei Mal einen Ozelot gesehen. Die Spuren sind der Beweis, das die Katzen dennoch durch den Wald streifen. Gut, dass es im Regenwald viel regnet, sonst könnten wir nicht so schöne Spuren erkennen. Im Schlamm sind die Pfotenballen und Krallen von einem Mader zu erkennen.

Ozelot Spur Ozelot Costa Rica

Auf den ausgeschilderten Wegen gehe ich noch alleine weiter und mache viele Entdeckungen. Eine Korallenschlange schlängelt sich direkt neben mir in Windeseile davon. Ein paar cm Körperlange kann ich noch fotografieren, bevor sie im Laub eintaucht.

Regenwald Costa Rica Korallenschlange

Beim Spazieren durch den Regenwald, heißt es Augen und Ohren offen halten. Besser langsamer gehen und genauer schauen, und auf Geräusche achten. Es raschelt ober mir und Blätter fallen vom Baum. Da können Affen nicht weit sein. Ein Gruppe schwingt sich von Baum zu Baum.

Weg Nicuesa Lodge Kapuzineraffe

Schmetterlinge fliegen natürlich auch hier durch die Lüfte. Spinnen warten in ihren Netzen auf Beute oder sitzen an Baumstämmen. Irgendwie habe ich mich an das viele Krabbeln und Rascheln gewöhnt.

Wandern Regenwald Schmetterling Nicuesa Lodge

Costa Rica: Playa Nicuesa Rainforest Lodge

José begrüßt mich am Parkplatz eines Restaurants im kleinen Ort Golfito. Hier ist der Treffpunkt für Besucher, die mit dem Auto anreisen und zur  Playa Nicuesa Rainforest Lodge wollen. Eine geteerte Straße gibt es nicht dorthin. Genau das ist auch der Grund warum ich und viele andere hierher wollen. Das kleine Motorboot bringt mich in rund 20 Minuten zur Lodge.

Ich halte die Augen offen, denn öfters sind Delfine zu sehen. Um mich vor dem Fahrtwind zu schützen, setze ich die Sonnenbrille auf. Diese wiederum wird mit Meerwasser bespritzt. Also Brille wieder runter, Augen zusammenkneifen und Ausschau halten. Wir fahren knapp entlang der Küste und stoppen bei eine Reihe von Pelikanen.

Piedras Blancas Nationalpark

„Welcome to paradise“ werde ich bei der Ankunft in der Lodge begrüßt. Da bin ich mal gespannt was mich alles so im Paradies erwartet. Zuerst einmal ein Mittagessen im 1. Stock des Hauptgebäudes. Hier geht man barfuß. Ich denke als erstes an die vielen kleine Tiere die im Regenwald leben, Ameisen, Käfer, Spinnen, Skorpione, etc.

Die scheinen sich aber nicht sonderlich für uns Menschen zu interessieren und bleiben lieber in ihrer Welt. Alles blitzblank geputzt, man könnte vom Boden essen. Barfußgehen entspannt und nach dem Essen mache ich es mir gleich einmal im Hängesessel gemütlich.

Nicuesa Rainforest Lodge Nicuesa Lodge Hängesessel

Mein Bungalow steht außer Sichtweite von den anderen Gebäuden. Ich bin hier ganz alleine. Die Veranda und die Fensterläden stehen offen. Vom Bett aus könnte ich die Regenwaldtiere beobachten. José erklärt mir, dass man üblicherweise die Türen nicht schließt, gegen Abend aber das Moskitonetz über die Matratze breitet. Ich sitze im Hängesessel meiner Veranda und überlege, welche Tiere hier nachts so herumstreichen.

Nicuesa Lodge Zimmer