Reisedoktor

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Franz Roitner

Costa Rica: Nationalpark Rincón de la Vieja

Es stinkt und zwar gewaltig. Heute aber nicht nach Pferdestall, sondern nach Schwefel. Nach einer kurzen Wanderung im Nationalpark Rincón de la Vieja stehe ich nahe an den Fumerolen, wo Schwefeldampf aus der Erde austritt. Wenige Meter weiter blubbert kochend heißer Schlamm oder sprudelt Wasser aus dem Boden. Ich erinnere mich an so manchen Thermenbesuch in Österreich. In diesen Schlamm hier würde ich aber nicht reinspringen wollen. Weiter nördlich befindet sich der Vulkan Rincón, der für diese Erscheinungen verantwortlich ist. 2011 ist er das letzte Mal ausgebrochen. Unter der Erde kocht es aber weiter.

Rincón de la Vieja Costa Rica Bäume Costa Rica

Das Klima ist in dieser Region viel trockener, als in den bisher von mir bereisten Gebieten in Costa Rica. Die Vegetation ist entsprechend weniger üppig. Umso leichter ist es daher Tiere zu entdecken. Ich höre es in den Blättern ober mir rascheln. Die Laute kommen mir bekannt vor, das letzte Mal waren es Klammeraffen, die sich in den Baumkronen bewegten. Da, ich entdecke ein Fell in einer Astgabel, Klammeraffe oder Brüllaffe, welche Art ist es, frage ich mich? Dann dreht das Tier seinen Kopf und ich bin erstaunt. Ein Ameisenbär sitzt da.

Ameisenbär

Ich beobachte den Nördlichen Tamandua (so ist sein exakter Name), bis er sich auf und davon macht. Zufrieden über diese Entdeckung maschiere ich zurück zum Parkplatz. Da läuft mir doch glatt ein Nasenbär über den Weg. So viel Glück muss man einmal haben. Noch nie zuvor habe ich einen Ameisenbären oder einen Nasenbären in freier Natur gesehen, und dann gleich beide Arten innerhalb von einer Stunde. Das nenne ich echtes Bärenglück.

Nasenbär Nasenbär Costa Rica

Ja und übrigens, hier gibt es auch traumhafte Wasserfälle …

Rincón de la Vieja Wasserfall

… und viele Schmetterlinge.

Falter Costa Rica Schmetterling

Bali: Gunung Batur - Pura Besakih - Tirtagangga

Früh am Morgen stehe ich auf einem Aussichtspunkt in der Nähe des Danau Batur. Von hier aus habe ich einen schönen Blick auf den Gunung Batur und die umliegende Landschaft. Der riesige Vulkankrater ist mit einer dichten Vegetation überzogen. In der Mitte ragt der Gunung Batur mit 1717 Meter Höhe empor. Viele Bergsteiger sind sicher schon am Gipfel angelangt. Die Touren auf den Berg starten meist  um 3 oder 4 Uhr morgens und nach drei bis vier Stunden soll man bereits ganz oben angelangt sein.

Batur Lake auf Bali

Sehr früh am Vormittag ziehen dann meist schon Wolken auf. Meine Bergschuhe habe ich (bewusst) in Österreich „vergessen“. Mein Fahrer bringt mich zum See und von hier aus habe ich einen fantastischen Blick über den Lake Batur. Die Bootsvermieter sind noch nicht an ihrem Arbeitsplatz. Um 7 Uhr morgens ist noch nicht wirklich viel los hier, aber gerade deshalb lohnt sich das frühe Aufstehen.

Batur Lake Gunung Batur

Von vielen Seiten wird mir vom Besuch des größten und wahrscheinlich ältesten Tempels auf Bali abgeraten. Nicht weil der Pura Besakih keinen Besuch wert wäre, sondern weil auf Biegen und Brechen versucht wird, Geld aus den Taschen der Touristen zu ziehen. Entsprechend vorbereitet wehre ich mich standhaft gegen überhöhte Eintrittstickets, „obligatorische“ Guides und ich lasse mich auch nicht wegschicken, um Tickets bei der offiziellen Ticketverkaufsstelle zu erwerben, die einen Kilometer entfernt liegt.

Besakih Bali

Nach vielen Diskussionen hat auch der letzte Guide, der sich zuerst als Sicherheitspersonal ausgegeben hat, aufgegeben. Nun kann ich in Ruhe die Tempelanlage alleine besichtigen. Der Pura Besakih liegt an einem Berghang und viele Stufen führen durch die Anlage. Der Besuch lohnt sich.

Bali Maske Besakih Tempel

Der Wassergarten von Tirtagangga ist überschaubar. Am Eingang wird an Kiosken Fischfutter verkauft. Entsprechend fett liegen die Fische hier in den Teichen und warten mit offenem Maul auf Fütterung.

Tirtagangga auf Bali

Auf kleinen Betoninseln spaziere ich über einen Teich. Es bieten sich viele Fotomotive an. Schwimmen in einem der Becken verspricht ewige Jugend. Ob das Baden auch die Jugend zurückbringt, und will ich überhaupt ewig jugendlich sein?

Reisedoktor Bali Tirtagangga

Vulkan Pico Pequeno auf der Insel Fogo

Vor 6 Wochen ist der Vulkan Pico Pequeno auf der Insel Fogo ausgebrochen. Heute früh miete ich mir ein Auto und bin schon gespannt, ob die Zufahrt zum Vulkan möglich ist. Der Vulkan hat sich nach Medienberichten bereits beruhigt, und so hoffe ich, dass die Straße bereits offen ist beziehungsweise mich das Militär durchlässt. Die Straße führt von Sao Philipe hinauf zur Caldeira, wo die Einfahrt zum Parque Natural do Fogo ist.

Parque Natural do Fogo Vulkan Pico Pequeno

Es stehen zwar Sperrgitter auf den Straßen, aber eine Fahrbahn ist offen und so fahre ich ein Stück weiter bis ein mehrere Meter hoher Gesteinswall sich über die Straße breitet. Unverstellbar, dass die Gesteinsmasse erst ein paar Wochen alt ist.

Caldeira auf Fogo Vulkangestein

Auf der rechten Seite ragt der über 2800 Meter Pico do Fogo in die Höhe. Dieser Vulkankegel zeigt jedoch seit 1750 keine geologischen Aktivitäten. Die Vulkanausbrüche der letzten Jahrhunderte ereigneten sich in der Caldeira. 1995 gab es den letzten großen Ausbruch und am 23. November 2014 begann die Lava erneut zu fließen. Immer wieder schnaubt der Pico Pequeno und von Zeit zu Zeit sehe ich wie Gesteinsbrocken in die Höhe fliegen. Das grummelnde Geräusch hallt an den Felsenwänden des Kraterrandes.

Vulkanausbruch Fogo