Teotihuacán, ich kann mir den Namen der historischen Stadt einfach nicht merken. Im Reiseprogramm habe ich davon gelesen, im Reiseführer ebenfalls und Adrian, unser Reiseleiter, hat den Namen schon mehrmals erwähnt. Teotihuacán, der Name bleibt mir nicht im Gedächtnis, der Ort aber bleibt mir unvergeßlich.
Man schätzt, dass hier auf rund 20 km² bis zu 200.000 Menschen lebten, und das in der Zeit von circa 100 Jahre vor Christus bis 550 Jahre nach Christus. Sowohl Jahreszahlen als auch Einwohnerzahlen sind nicht bestätigt. Noch immer wird geforscht und man weiß eigentlich sehr wenig über die Stadt.
Ich spaziere durch das damalige Zentrum von Teotihuacán. An der zwei Kilometer langen Achse, auch Straße der Toten genannt, liegen rechts und links Wohn- und Tempelbauten. Überragt wird die gesamte Anlage von zwei großen Pyramiden, der Sonnen- und der Mondpyramide. Beide sind so angelegt, dass am 21.06, am Tag des Sommerbeginns, die Sonne genau gegenüber der Westachse untergeht. Man schließt daraus, dass die damaligen Einwohner hervorragendes Wissen in Astronomie hatten.
Die Sonne brennt heute heiß vom Himmel, aber ich lasse es mir nicht nehmen, beide Pyramiden zu besteigen. Einmal 65 Meter und einmal 45 Meter hoch. Die Mondpyramide ist zwar deutlich niedriger, die beiden Spitzen befinden sich jedoch in gleicher Seehöhe. Der Ausblick von oben ist gewaltig. Wie mag es hier vor 2000 Jahren ausgesehen haben? Es gibt viele Vermutungen und über den Niedergang der Stadt gibt es auch mehrere Theorien. Vielleicht wird man aber nie viel über diesen Ort wissen, dann bleibt diese Stadt genauso mythisch, wie ich sie heute empfinde.