Mit dickem Overall und Sturzhelm bekleidet pflüge ich durch den Schnee. Mit einem Schneemobil fahre ich zum Inarisee. Der Lärm des Motors stiehlt die Idylle. Ich denke an den lärmenden und stinkenden Rasenmähertraktor, den ich als Kind gelenkt habe. Das Schneemobil ist aber nur Mittel zum Zweck, denn ich will heute Fische im zugefrorenen See fangen.
Per Hand drehe ich den Bohrer durch die ein Meter dicke Eisdecke. An die nur 30 cm lange Miniangel hänge ich einen Köder und lasse den Hacken ein paar Meter durch das Loch in das eiskalte Wasser sinken. Jetzt heißt es warten. Wie Pinguine stehen ich und die anderen Eisfischer am See und beobachten, ob sich das Angelgarn bewegt. Unsere Bemühungen bleiben erfolglos.
Meine Fahrt über das Eis geht weiter zu einer alten Holzkirche, die seit 1760 am Ufer des Sees steht. Die Innentemperaturen dieser Kirche erreichen im Winter bis zu -40°C, im Sommer bis zu +30°C. Vielleicht hat deswegen der Pfarrer früher hier nur 2-3 Mal pro Jahr einen Gottesdienst abgehalten. Heutzutage wird die Kirche zu Mittsommer und zu Ostern genutzt, und viele Paare lassen sich in dieser Kirche trauen.