Reisedoktor

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Franz Roitner

Pelzrobben am Kreuzkap

Der portugiesische Seefahrer Diego Cão war der erste Europäer, der das Kreuzkap (Cape Cross) besuchte. Er hinterließ 1486 hier ein Kreuz (das Original steht heute im Museum für Deutsche Geschichte in Berlin).
Cape Cross - Kreuzkap - Namibia

Ich besuche das Cape Cross aber auch wegen der Kolonie von Zwergpelzrobben. Man schätzt die Anzahl der Tiere auf 80 – 100.000. Schon beim Aussteigen aus dem Auto riecht man die Tiere. Die Robben stoßen laute Geräusche aus, es erinnert mich an das Blöken von Schafen.

Cape Cross - Robben Robbenkolonie am Cape Cross

Die Tage im namibischen Winter sind sehr kurz, die Sonne geht bald nach 17 Uhr unter. Das Fahren bei Nacht ist nicht ratsam, da man auf den Schotterpisten leicht Schlaglöcher übersehen kann. Durch die vielen Spaziergänge und Photostopps habe ich fast die Zeit übersehen und lande ungeplanterweise in Hentiesbaai. Hier finde ich ein Hotelzimmer zum Übernachten und erlebe einen außergewöhnlichen Sonnenuntergang am Strand.

Sonnenuntergang Hentiesbaai
Sonnenuntergang Namibia

Fahrt durch die Skelettküste in Namibia

Bei Sonnenaufgang fahre ich auf einsamen Straßen durch das Damaraland. Die Morgensonne verzaubert die Landschaft.
Damaraland Namibia

Das Tor zum Eingang des Skelton Coast Park ist verschlossen. Das Office dahinter ist geöffnet, aber niemand ist da. In der Nähe heult nach etwa 10 Minuten plötzlich ein Stromgenerator auf, ein Zeichen von Leben. Der Wachmann eilt herbei und entschuldigt sich für seine Abwesenheit : „Thank you for waiting“, als hätte ich eine andere Wahl gehabt. Nach dem Eintrag ins Besucherbuch öffnen sich mir die Tore zur Skelettküste.

Eingangstor Skelettküste Skeleton Coast National Parc

Die Landschaft ändert sich schlagartig und wird von Kilometer zu Kilometer eintöniger. Links und rechts der Straßen wächst nur noch die in Namibia endemische Welwitschia Mirabilis. Bis zu 2000 Jahre werden diese Pflanzen alt. Man glaubt es  nicht, die Welwitschia hat nur 2 Blätter, Wind und Wetter zersausen diese regelrecht.

Welwitschia Namibia Welwitschia Mirabilis

Mein Weg führt entlang des Meeres in südliche Richtung. Unzählige Schiffe sind an dieser Küste gestrandet, viele Menschen haben hier ihr Leben gelassen, daher auch der Name Skelettküste. Ein alter Bohrturm, mit dem hier vergeblich nach Öl gesucht wurde, verrostet am Straßenrand. Am Strand fahre ich zu zwei alten Schiffswracks, die schon fast vollständig verwittert sind.

Schiffswrack Skelettküste Ölbohrturm Skelettküste

Bei meinem fünfstündigen Aufenthalt an der Küste begegne ich insgesamt nur zwei weiteren Fahrzeugen. Ich bekomme einen Eindruck von der Hoffnungslosigkeit,  die die hier gestrandeten Schiffsbrüchigen gehabt haben müssen. Weite, Leere, Wind, Sand und Meer.

Straße in der Skelett-Küste Skelettküste Namibia

Attraktionen um Twyfelfontein

In Twyfelfontein führt mich Engelhardt zu den bis zu 5000 Jahre alten Felsgravuren.

Guide in Twyfelfontein Felsgravuren Twyfelfontein

Auf den Felsen sind Giraffen, Nashörner, Gnus und Löwen abgebildet. Manche Felsgravuren dürften Landkarten mit eingezeichneten Wasserstellen sein. Die bekannteste Abbildung ist der „Dancing Kudu“, ein Fabelwesen in tanzender Haltung.

Dancing Kudu, Twyfelfontein Damaraland, Namibia

Eine andere namibische Sehenswürdigkeit in der Gegend sind die „Orgelpfeifen“. Sie sind in einer kleinen Schlucht zu besichtigen. Die Basaltsäulen sind teilweise bis zu fünf Meter hoch. Gleich daneben stoppe ich beim „Verbrannten Berg“. Die Gesteinschichten sind vulkanischen Ursprungs und sehen wie Schlacke aus.

Orgelpfeifen Verbrannter Berg, Namibia