Der Strand von Kuta ist menschenleer. Die ersten Strandverkäufer starten ihre Runden. Eine Massage am Strand lehne ich genauso ab wie eine Sonnenliege oder ein gekühltes Getränk. Eigentlich möchte ich nur in Ruhe am Strand spazieren gehen und die Surfer beobachten.
Weiter nördlich von Kuta, am Seminyak Strand, setze ich meine Strandspaziergang fort. Die Sonne heizt die Luft bereits wie in einem Backofen auf. Eine frische Brise streift meine Haut, bringt aber leider kaum Abkühlung. Es spürt sich eher an, wie das Handtuchwacheln bei einem Saunaaufguss. Abkühlung bringt hier nur ein kaltes Cola in der Strandbar.
Der Tempel Tanah Lot ist mein nächster und letzter Besichtigungspunkt am heutigen Tag und quasi ein MUSS für alle Bali-Reisenden. Entsprechend lange ist der Weg von den Souvenirshops bis zum Meer. Der Pura Tanah Lot erhebt sich auf einem Felsen vor der Küste. Bei einem Aussichtspunkt an den Klippen reihen sich die Besucher mit dem Rücken zum Tempel. Die Selfiestangen ragen wie bei einem Violinkonzert in die Höhe. Foto machen und weiter geht es, kaum jemand nimmt sich die Zeit, diesen schönen Ort auf sich wirken zu lassen. Mein Smartphone habe ich auf dieser Reise zu Hause gelassen, so bleibt mehr Zeit zum Staunen und genießen.
Es ist Ebbe und so kann ich am Fuße des Felsens über den Meeresboden Richtung Tempel gehen. Gerade beim Wechseln der Batterie der Kamera erwischt mich eine hohe Welle und ich stehe kurz bis zu den Knien im Wasser. Neben mir fotografiert ein Chinese in Socken und Turnschuhen. Ganz entgeistert schaut er nach unten und dann auf meine Beine. Sandalen waren wohl doch die bessere Schuhwahl.
Zum Sonnenuntergang sollen sich hier täglich die Besuchermassen wälzen. Mir sind so schon genug Leute unterwegs und fahre zurück nach Ubud, wo ich in meinem Guesthouse die letzten Tage meines Bali-Urlaubs verbringe.