Der historische Palast von Jabrin war ein Wohnschloß aus dem 17. Jahrhundert und gilt als eines der schönsten Gebäude im Oman. Der Imam Bil´arub bin Sultan al-Ya`a-ruba ließ diesen Palast als seine Wohnresidenz und als Ort des Wissens erbauen. Der Imam förderte wissenschaftliches und künstlerisches Schaffen von Astrologen, Medizinern, Historikern, Rechtsgelehrten und Poeten.
Ich starte meinen Rundgang im Dattellager, einem dunklen Raum im Erdgeschoß, der mich an einen Keller erinnert. Hier wurden früher Tonnen von Datteln gelagert. Das Eigengewicht der Datteln drückte dicken, honigähnlichen Dattelsaft aus den Früchten. Dieser Saft floss in schmale Kanäle im Boden, wurde in Behältern aufgefangen und zum Kochen verwendet.
Doch auch zur Abwehr wurde der Saft benützt. Denn als der Bruder des Iman ihm die Herrschaft streitig machte, wurden Wehrmauern und Kanonentürme errichtet und durch kleine Öffnungen in den Mauern wurden die Angreifer mit heißem Dattelsaft verbrüht. Nach dem Tod Bil’arubs verlor der Palast an Bedeutung und verfiel.
Erst 1984 begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten. Fast alle Räumlichkeiten sind heute zugänglich. In vielen sind antike Möbelstücke und traditionelle Gegenstände ausgestellt. Ich bekomme so einen interessanten Einblick in das Leben vor über 300 Jahren.